Erstmals im Burgenland: Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt startet innovative Antikörpertherapie gegen Demenz. Betroffene ersparen sich dadurch lange Wege.
Frau L. atmet auf. Dieser Termin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder könnte ihr ein Stück jener Zeit zurückgeben, die ihr die Krankheit langsam nimmt. Sie ist die erste Patientin, die hierzulande eine völlig neue Antikörpertherapie gegen Demenz erhält. Ein Startschuss, der Betroffenen Mut machen dürfte. Bis vor Kurzem hätte sie für diese Therapie weit fahren müssen. Doch das Burgenland hat aufgeschlossen.
„Wir schließen eine Versorgungslücke“
Primar Dr. Dimitre Staykov, Vorstand der Abteilung für Neurologie, sieht einen echten Meilenstein: „Wir freuen uns, das medizinische Angebot unserer Abteilung mit dieser Antikörpertherapie zu erweitern. Damit schließen wir eine weitere Versorgungslücke im Burgenland. Betroffene müssen nicht mehr ausweichen, um diese spezielle Therapie zu erhalten.“
Für viele ältere Menschen und Angehörige, die den emotionalen und organisatorischen Kraftakt rund um eine Demenzerkrankung kennen, ist das mehr als eine Erleichterung. Federführend für die neue Therapie ist Fachärztin Dr. Stefanie Zach. Sie weiß, wie viele Fragen und Unsicherheiten im Raum stehen, und betont deshalb gleich: „Die Therapie wird seit diesem Sommer in Wien und schon seit Jahren in den USA angewandt, sie ist also gut erprobt.“
Gut erprobt, aber nur für frühe Stadien
Doch: „Geeignet ist sie nur in sehr frühen Alzheimerstadien und unter bestimmten Voraussetzungen. Und: Bei weitem nicht jede Demenz ist eine Alzheimer-Demenz. Eine genaue Diagnose ist daher enorm wichtig.“
Vor einer Anmeldung in der Demenzambulanz muss eine Erstabklärung über den Hausarzt und einen niedergelassenen Neurologen erfolgen.
Dr. Stefanie Zach
Die Krankheit kann viele Ursachen haben, manche harmlos und gut behandelbar, andere schwerwiegend. Dr. Zach erklärt: „Vor einer Anmeldung in unserer Demenzambulanz muss eine Erstabklärung über den Hausarzt und einen Neurologen erfolgen.“ In dringenden Fällen sei eine frühere Vorstellung in Abstimmung mit den behandelnden Ärzten möglich.
So läuft die Behandlung ab
Für Frau L. beginnt die Therapie mit zwei stationären Terminen, danach wird sie ambulant fortgesetzt. Eine Entlastung, die man nicht unterschätzen darf, gerade für ältere Patienten, die auf kurze Wege angewiesen sind. Die neue Antikörpertherapie ist derzeit im Burgenland ausschließlich im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt erhältlich.

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