Diskussion um den VAR

Pröll: „Das Allerletzte, was man anstreben sollte“

Bundesliga
15.11.2025 07:27

Nachdem zuletzt über eine Einstellung des VAR in der Bundesliga diskutiert worden war, hat sich nun Josef Pröll zu der Causa geäußert. „Das ist das Allerletzte, was man anstreben sollte“, ist der ÖFB-Boss klar gegen eine Aufhebung des Video-Assistenten. 

Die vor einem Monat von der Fußball-Bundesliga angestoßenen Überlegungen, den Video Assistant Referee (VAR) aus Kostengründen mit Saisonende einzustellen, haben bei Josef Pröll Verwunderung ausgelöst. Der ÖFB-Aufsichtsratsvorsitzende ist sich zwar der Sparzwänge der Liga bewusst, hält aber eine Abschaffung der elektronischen Schiedsrichterhilfe nicht für anstrebenswert. „Der VAR ist international absoluter Standard geworden“, erklärte Pröll.

Pröll ist weiterhin für den VAR.
Pröll ist weiterhin für den VAR.(Bild: AFP/APA/HENRY NICHOLLS)

Durch eine Einstellung des Video-Referees würde die österreichische Liga wohl international an Renommee verlieren, warnte der ÖFB-Chef. „Das ist das Allerletzte, was man anstreben sollte.“ Auf der Suche nach Einsparungen müsste man sich anderweitig umschauen, forderte Pröll. „Wenn die Bundesliga Herausforderungen finanzieller Natur hat, wird es wohl auch andere Ansätze geben.“

  Der VAR sei „trotz aller Diskussionen ein fixer Eckpunkt im Fußball geworden. Man muss auch mit den Vereinen klären, ob das wirklich deren Wunsch ist. Ich höre da anderes“, erklärte der 57-Jährige. Eine VAR-Einstellung würde zudem Unverständnis unter den Fußball-Interessierten hervorrufen, sagte Pröll. „Die Leute sehen die internationalen Ligen, die Champions League und vieles andere, wo der VAR zentraler Bestandteil des Spiels ist. Ob man da als österreichische Liga eine eigene Rolle einnehmen will, müsste daher intensiver diskutiert werden.“

VAR-Zukunftsentscheidung spätestens Anfang 2026
Bundesliga-Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer sagte der APA, eine Entscheidung über die Zukunft des VAR werde „im besten Fall noch heuer, spätestens Anfang nächsten Jahres“ fallen. In diesem Zusammenhang verwies Ebenbauer auf die allgemeine schwierige wirtschaftliche Lage, sinkende Einnahmen der Vereine ab 2026/27 wegen des neuen TV-Vertrags und die VAR-Kosten von 1,5 Millionen Euro pro Jahr, die zur Gänze von der Liga gestemmt werden. Außerdem müssen ab kommender Spielzeit die Schiedsrichterkosten in der 2. Liga von rund einer Million Euro von den Klubs und nicht wie bisher vom ÖFB getragen werden. „Da ist es klar, dass man sich alles genau anschaut.“

Christian Ebenbauer
Christian Ebenbauer(Bild: GEPA)

Der Vertrag mit Hawkeye läuft mit Saisonende aus, die Ausschreibung für eine neue technische Lösung wurde veröffentlicht – hier besteht laut Ebenbauer durchaus die Chance auf Einsparungen. Längerfristige Kostensenkungen wären möglich, sollte ein System implementiert werden, das aktuell bei der U17-WM getestet wird. Es gibt keine VAR-Zentrale mehr, der Vierte Offizielle checkt die Tore, aber nicht Elfmeter oder Rote Karten. Dafür verfügt jeder Trainer über zwei Challenges pro Match, in denen er den Videobeweis anfordern kann. „Es wird aber noch Jahre dauern, bis das eine Möglichkeit wird“, meinte Ebenbauer.

Der Liga-Vorsitzende betonte, kein Gegner des Videoschiedsrichters zu sein. „Aus meiner Sicht macht der VAR den Fußball gerechter und ist deswegen wünschenswert, auch wenn wir noch Verbesserungspotenziale sehen.“

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