Nach Anti-Putin-Song
Sängerin zum 3. Mal in einem Monat festgenommen
Eine 18-jährige Straßenmusikerin, die mit der Vorführung eines Anti-Putin-Songs in St. Petersburg viral ging, ist zum dritten Mal innerhalb eines Monats festgenommen worden. Eigentlich hätte Diana Loginowa nach der Verbüßung zweier Arreststrafen am Montag entlassen werden sollen, als für sie und ihren Verlobten und Gitarristen wieder die Handschellen klickten.
Die Band Stoptime hatte Mitte Oktober ein Konzert mitten in St. Petersburg gegeben. Loginowa sang unter anderem einen Song der exilierten russischen Rapperin Monetotschka. Im Text heißt es, dass im TV hoffentlich bald „Schwanensee“ laufen werde – eine Anspielung auf Putin. Mit diesem Ballett leitete das sowjetische Fernsehen früher die Nachricht vom Ableben eines Staatschefs ein. Videos des Abends zeigen, dass Dutzende junge Leute begeistert mitsangen.
In diesem Beitrag wird der Auftritt der Band gezeigt:
Die Musiker wurden festgenommen. Loginowa erhielt zwei Arreststrafen wegen Verstößen gegen das Versammlungsrecht und musste 30.000 Rubel Strafe (320 Euro) wegen angeblicher Diffamierung der Armee zahlen. Auch der Gitarrist von Stoptime, Alexander Orlow, wurde am Montag erneut festgenommen. Orlow und Logninowa hatten Ende Oktober inmitten des laufenden Gerichtsverfahrens ihre Verlobung bekannt gegeben.
Justiz setzt auf Ketten-Festnahmen
Nur der Schlagzeuger kam frei. Aufeinander folgende Festnahmen sind eine bekannte Taktik der russischen Justiz im Umgang mit Oppositionellen. Oft werden in der Zeit Anklagen wegen angeblicher schwerer Straftaten vorbereitet.
Der Jubel bei Loginowas Auftritt galt als Signal, dass viele junge Russen des Langzeitherrschers Putin und seines Kriegs gegen die Ukraine überdrüssig sind. Der Präsident lässt seit dem Einmarsch in das Nachbarland 2022 Kritiker noch strenger verfolgen und bestrafen.
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