Vier Mäuslein. „Der Berg kreißte – und ein Mäuslein wurde geboren“ heißt es ja, wenn viel Lärm um wenig Substanz produziert wird. In leichter Abwandlung könnte man zum Geschehen am gestrigen Tag auch sagen: Der Gipfel kreißte – und vier Mäuslein wurden geboren. Nach dem durch die „Krone“ aufgedeckten tragischen Hintergrund des Todes einer 55-jährigen Oberösterreicherin, deren Leben wegen Kommunikationsversagens zwischen Spitälern nicht gerettet werden konnte, hatte die zuständige Ministerin Korinna Schumann (SPÖ) für den Freitag zum Gesundheitsgipfel eingeladen. Angekündigt war, dass an diesem Gipfel die Gesundheitsreferenten aller Bundesländer teilnehmen sollten. Tatsächlich fand nun aber lediglich eine seit längerem geplante Sitzung der Reformgruppe Gesundheit statt, bei der nur die Gesundheitsreferenten von Wien und Oberösterreich dabei waren. Ergebnis dieses „Gipferls“: Nun werden vier „Reformgruppen“ gebildet, die „umgehend“ ihre Arbeit aufnehmen sollen. Na bravo, vier Mäuslein also.
Kollektives Versagen. Das von der „Krone“ angeprangerte offensichtliche Polit-Versagen (auch) in der Gesundheitspolitik empört auch viele „Krone“-Leser. „SPÖ-Gesundheitsministerin Schumann ist offensichtlich heillos überfordert und bringt die einfachsten Dinge nicht auf die Reihe. Dass seitens des Ministeriums nicht einmal ein Gipfel organisiert werden kann, an dem alle verantwortlichen Gesundheitslandesräte teilnehmen, ist schlichtweg ein Armutszeugnis“, schreibt etwa Ingo Fischer aus Kärnten, der zum Schluss kommt, man brauche sich daher nicht zu wundern, dass das Vertrauen in politische Verantwortungsträger immer mehr sinke. Und Leser Kurt Payreder aus Oberösterreich schreibt: „Die Politik nennt das ,Herausforderungen´. Wir nennen es, was es ist: ein kollektives Versagen mit Schönfärbung. Während Milliarden in Verwaltung, Gremien und endlose Pilotprojekte fließen, bröckelt das Fundament – Personal, Motivation, Vertrauen. Ärzte und Pfleger brennen aus, während man ihnen Broschüren über ,Widerstandsfähigkeit´ in die Hand drückt.“ Ein hartes Urteil. Aber viele werden es teilen.
Kommen Sie gut durch den Samstag
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