Eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Umweltbundesamts kommt zu einem für Vorarlberg auf den ersten Blick erfreulichen Schluss: Mit jährlich 1905 Kilogramm weist das Ländle im Bundesländer-Vergleich nach Wien den zweitniedrigsten CO₂-Ausstoß im Verkehr pro Einwohner auf. Dennoch gibt es noch viel Luft nach oben.
Die gute Nachricht zuerst: In Vorarlberg sind, so wie in allen anderen Bundesländern auch, die klimaschädlichen Verkehrsemissionen sowohl gegenüber dem Jahr 2019 als auch gegenüber dem Höchststand im Jahr 2005 deutlich zurückgegangen – und das trotz Bevölkerungswachstum. Im Vergleich zum Jahr 2019 gingen die Pro-Kopfemissionen um immerhin 540 Kilogramm zurück, im Vergleich zum Jahr 2005 sogar um 800 Kilogramm.
Einen Wermutstropfen gibt es dennoch: Nimmt man nämlich das Jahr 1990 als Referenz, dann verursacht der Verkehr mit 777.000 Tonnen um 203.000 Tonnen mehr CO₂ als damals. Zudem ist der Mobilitätsbereich für 54 Prozent der CO₂-Emissionen im Ländle verantwortlich – und damit der größte Verursacher.
Öffi-Angebote verbessern
„Das Potenzial für eine weitere deutliche Reduktion von Treibhausgas-Emissionen ist in Vorarlberg groß“, betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Zum einen gelte es, das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln und die Radinfrastruktur weiter zu verbessern. Zum anderen brauche es zusätzliche Anreize, damit das vorhandene Angebot stärker genutzt wird. „Sehr wirksam ist dabei ein Mobilitätsmanagement von Betrieben, aber auch von Freizeiteinrichtungen sowie bei Veranstaltungen“, erläutert Schwendinger. Eine intelligente Parkraumbewirtschaftung helfe ebenfalls beim Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad.
Einen großen Einfluss auf das Mobilitätsverhalten habe zudem die Siedlungsentwicklung. „Während Zersiedelung zu teurer Autoabhängigkeit führt, ermöglicht die Stärkung der Ortskerne und der Nahversorgung es der Bevölkerung, mehr Alltagswege zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen“, weiß der VCÖ-Experte.
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