Festnahmen in Paris
Protest bei Konzert von israelischem Orchester
Am Donnerstagabend haben Demonstrierende ein Konzert des Israel Philharmonic Orchestra in Paris gestört. Sie hatten Rauchfackeln dabei und lieferten sich eine Auseinandersetzung mit anderen Zuschauerinnen und Zuschauern. Vier Menschen wurden festgenommen.
Bereits in den vergangenen Tagen hatten pro-palästinensische Aktivistinnen und Aktivisten die Absage des Konzerts verlangt. Die Gewerkschaft CGT-Spectacle hatte die Philharmonie aufgefordert, das Publikum auf die „schwerwiegenden Vorwürfe“ gegen die israelische Regierung im Zusammenhang mit dem Krieg im Gazastreifen hinzuweisen. Das Orchester spielte am Donnerstagabend in der Pariser Philharmonie unter der Leitung von Lahav Shani, der im kommenden Jahr Chefdirigent der Münchner Philharmoniker werden soll. Er war bereits mehrfach Ziel von Protesten.
Im September hatte ein Festival im belgischen Flandern die Philharmoniker aus diesem Grund ausgeladen. Shani sei „nicht in der Lage gewesen, die nötige Klarheit über seine Haltung zu dem genozidalen Regime in Tel Aviv auszudrücken“, schrieben die Organisatorinnen und Organisatoren des Festivals. Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sprach von „blankem Antisemitismus“.
Auch Frankreichs Innenminister Laurent Nuñez verurteilte den jüngsten Vorfall scharf. Der israelische Botschafter in Paris, Joshua Zarka, sprach von der „Instrumentalisierung eins schrecklichen Konflikts für politische Zwecke (...), um Stimmen zu gewinnen“.
Die Pariser Philharmonie sagte, dass Zuschauerinnen und Zuschauer dreimal versucht hätten, das Konzert zu stören, darunter zweimal mit dem Einsatz von Rauchfackeln. Die Protestierenden hätten sich eine Auseinandersetzung mit anderen Zuschauerinnen und Zuschauern geliefert und seien des Saals verwiesen worden. Nach einer kurzen Unterbrechung habe das Konzert wieder aufgenommen werden können. Die Philharmonie erstattete laut eigener Aussage Anzeige.
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