Antisemitismus-Vorwurf

Israelis aus Lokal geworfen? Jetzt spricht Wirt

Salzburg
16.08.2025 07:00

Eine israelische Familie soll wegen des Krieges in Gaza aus einem Lokal in der Gemeinde Seekirchen am Wallersee geflogen sein. Der Salzburger Wirt dementiert den Vorfall vehement – aber es gibt Hinweise, dass eine politische Motivation dahinterstecken könnte.   

So hat sich eine Familie aus Israel ihren Urlaub sicherlich nicht vorgestellt. Mit den Worten „Ihr hungert die Menschen in Gaza aus!“ soll der Besitzer einer Pizzeria die Familie samt Kindern aus dem Lokal geworfen haben.

Publik gemacht hat den Vorfall die Israelitische Kultusgemeinde für die Bundesländer Salzburg, Steiermark und Kärnten in einer Aussendung.

Laut Präsident Elie Rosen hat die Familie das Geschehen sogar auf Video dokumentiert, jedoch nicht bei der Polizei angezeigt – auch weil bei diesen Anzeigen meist wenig herauskomme. Die Familie ist inzwischen wieder nach Israel heimgereist, so Rosen.

Das Rathaus in Seekirchen – in der Gemeinde soll es zu dem Vorfall gekommen sein.
Das Rathaus in Seekirchen – in der Gemeinde soll es zu dem Vorfall gekommen sein.(Bild: Markus Tschepp)

„Wir haben das nicht getan und nicht gesagt“
Der Wirt dementiert jedoch vehement, dass sich der Besuch so zugetragen habe. „Wir haben das nicht getan und nicht gesagt!“, sagt der Mann im Gespräch mit der „Krone“. „Ich habe die Familie nicht mehr bedient, weil sie um 21.22 Uhr aufgetaucht ist und die Küche bereits geschlossen war“, so der Wirt. Er habe keinen Hass auf Juden, auch wenn er Araber sei.

Kritische Facebook-Beiträge zu Gaza
Nur: Auf Facebook schreibt er in einem Beitrag davon, dass sich Israel als Opfer darstelle – zwei Monate nach den Terrorangriffen der Hamas am 7. Oktober 2023. Und vergleicht die Situation in Gaza mit dem Holocaust. Als ihn die „Krone“ konfrontiert, behauptet er, sein Profil sei gehackt worden.

Für Landeshauptfrau Karoline Edtstadler (ÖVP) ist klar: „Antisemitismus hat in Österreich und in Salzburg keinen Millimeter Platz!“ Sie habe daher Kontakt mit dem Bürgermeister von Seekirchen, dem israelischen Botschafter und der jüdischen Gemeinde aufgenommen. 

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