„Ich hätte nie gedacht, dass meine Fiktion eines Tages als Handbuch gelesen wird“, meinte die gefeierte kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood über ihren Bestseller „Der Report der Magd“.
40 Jahre nach seinem Erscheinen ist ihre Dystopie aktueller denn je. Im Buch werden den Frauen langsam alle Rechte entzogen – das Recht auf ein eigenes Bankkonto, auf Bildung, auf die Selbstbestimmung über ihren Körper. Bis sie nicht mehr sind als Gebärmaschinen in einer patriarchalen Welt. Das totalitäre, zutiefst konservative, vermeintlich religiöse Regime hat den Mann zum Maß aller Dinge gemacht.
Heute vor einem Jahr wurde Donald Trump wiedergewählt. Es war ein Jahr, in dem auch er „den weißen Mann zum Maß aller Dinge“ machte und sich in seinem Frauenbild zunehmend an der reaktionären Doktrin der Evangelikalen orientierte. Die deale Frau gesehen als Mutter und Gattin, die dem Mann untergeordnet ist.
Trump beschneidet ihre Rechte, erpresst Unternehmen, die Frauen-Quote aus ihrer Agenda zu nehmen. Auf seiner Liste der für Behörden „zu vermeidenden“ Wörter stehen u. a. „Frau“ und „weiblich“. Der Frauenhass breitet sich unter ihm nicht nur im Internet brutal aus – ganz ohne Konsequenzen. Alles im Sinne seines Begriffs der Meinungsfreiheit. Alles auch im Sinne der rechtsextremen Populisten, die in Europa immer mehr Macht ergreifen.
Nur ein Jahr. Was wird noch folgen?„Der Report der Magd“ als Handbuch. Oder doch der Sieg der Fiktion, die Fiktion bleiben muss.
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