Es ist das Ende einer hunderte Jahren alten Einrichtung. Die letzte Abtei des Trappistenordens in Österreich ist nun Geschichte. Die Diözese Linz wird das Kloster übernehmen, die Übernahme selbst dauerte zweieinhalb Jahre.
Es hat sich ausgeschwiegen: Fast 100 Jahre lang dauerte die Geschichte der Trappisten in Engelhartszell. Zum zweiten Mal in der 732-jährigen Geschichte verlassen die Mönche den heiligen Ort im Donautal. Engelszell war 1293 vom Stift Wilhering als Zisterzienserkloster gegründet worden. 1577 wurde es im Zuge der Reformation geschlossen, 1791 von Kaiser Joseph II. aufgehoben. Erst 1925 kamen wieder Mönche nach Engelszell: aus dem Elsass vertriebene Zisterzienser von der strengen Observanz. 2023 war der Nachwuchsmangel so gravierend, dass der Orden den Rückzug beschloss. Zweieinhalb Jahre lang rangen die Trappisten um die Nachfolge, fragten mehrere Orden an. Doch keiner passte, sagt Samuel Lauras, Vorsitzender der Schließungskommission und Abt des tschechischen Klosters Nový Dvůr.
Likör und Langzeitpflege
Langsam kam aber doch Bewegung in die schwierige Sache: Im Sommer 2025 wurde die „Engelszeller Likör- und Brau GmbH“ gegründet und von der Familie Paminger aus St. Aegidi übernommen. Seit August 2025 ist bereits die Diözese Linz am Drücker und hat Geschäftsführung sowie Verwaltung des Klosterbesitzes übernommen. Am Areal ist auch die Caritas mit einer Langzeitpflege für Beeinträchtigte und einem Seniorenwohnhaus aktiv.
Für uns ist es von großer Bedeutung, dass das Stift auch künftig ein Ort bleibt, an dem Menschen die Nähe Gottes erfahren können.
Diözesanbischof Manfred Scheurer
Verträge sind unterschrieben
Am Dienstag wurde nun quasi „Tabula rasa“ gemacht, die Verträge unterschrieben: Die Diözese Linz bekommt 211 Hektar. Davon sind 159 Hektar Wald, 72 Acker und Wiesen sowie drei Straßen und Wege. Alleine das Stift umfasst einen Hektar. Außerdem gibt es noch zwei Kleinwasserkraftwerke. Für diesen „Schatz“ muss die Diözese aber auch liefern: Zwei alte Mönche und ein Helfer werden lebenslang versorgt. Die Stiftsgebäude müssen erhalten, die Kulturgüter angemessen bewahrt und zugänglich bleiben. Engelszell soll so ein religiöser Ort bleiben.
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