„Nicht seriös machbar“

Rätsel um Rauswurf und Angebot für Jugendverein

Tirol
21.10.2025 11:00

Der Verein „Junge Talstation“ erhielt von der Stadt Innsbruck im August die Kündigung und jetzt das Angebot, ein leer stehendes Bogenlokal zu übernehmen. Die Verantwortlichen stehen vor einem Rätsel. 

Aus der ehemaligen Hungerburgbahn-Talstation in Innsbruck wurde durch Eigenleistung, städtische Investitionen und Zehntausende ehrenamtliche Stunden des Jugendvereins „Junge Talstation“ ein lebendiger Ort für Konzerte, Theater, Diskussionen und Vereine.

„Zwischen 2014 und 2022 fanden dort jährlich über 100 private und öffentliche Veranstaltungen statt – ein Modellprojekt für niederschwellige, konsumfreie Jugendkultur“, fasste Geschäftsführer Thomas Krug am Montag zusammen. Gemeinsam mit Martina Steiner (GF Pojatt Tirol) sowie Julia Jenewein von den Tiroler Kulturinitiativen machte er auf eine Entwicklung in der Stadt Innsbruck aufmerksam, die es in sich hat!

Die alte „Junge Talstation“
Die alte „Junge Talstation“(Bild: Birbaumer Christof)

Alte Talstation Rotunde 2.0
Denn während die Talstation, „ein bestehendes städtisches Gebäude mit klaren Beschlüssen und Potenzial“ dem Verfall preisgegeben wird, stehen für die Schaffung neuer Strukturen plötzlich genügend finanzielle Mittel zur Verfügung.

Angebot aus Büro des Stadtchefs
Konkret für den Bogen 40, in dem die Stadt Innsbruck großzügig mit Unterstützung der Grünen einen Test-Hub etablieren wollte. Dies scheiterte, der Bogen steht leer, die Stadt zahlte bisher trotzdem Tausende Euro Miete, wie die „Krone“ jüngst aufdeckte.

Jetzt soll der Verein „Junge Talstation“ in die Bresche springen: Das Angebot sei nicht aus den zuständigen Ressorts gekommen, „sondern direkt aus dem Büro des Bürgermeisters, verbunden mit erheblichem Zeitdruck. Ein solcher Wechsel ist für uns aber kurzfristig nicht seriös umsetzbar“, wurde betont. 

„Handfester Skandal in der Stadtgeschichte“ 
Die Opposition schäumt und forderte den Rücktritt des zuständigen Kulturreferenten Vize-BM Georg Willi. „Da brennt der Hut! Was hier passiert, ist nicht nur kultur- und wirtschaftspolitisch ein Desaster, sondern ein handfester Skandal in der Stadtgeschichte. Während funktionierende Kulturorte dem Verfall überlassen werden, fließt frisches Geld in ein gescheitertes Prestigeprojekt. Das ist kein Kulturkonzept, sondern ein Realitätsverlust in unfassbarem Ausmaß. Die zu erwartende Auflösung der Jugendbeteiligung und das Ende der Talstation sind ein weiterer trauriger Meilenstein in der Negativbilanz dieser Stadtregierung“, erklärte „Das Neue Innsbruck“ mit StR Markus Stoll und Klubobfrau Birgit Winkel. 

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