Ein lautes Scheppern, ein spitzer Schrei – und plötzlich läuft Blut! Ob beim Kochen, auf dem Spielplatz oder in der Werkstatt: Blutungen gehören zu den häufigsten Notfällen im Alltag. Doch wann ist eine Wunde harmlos – und wann zählt jede Sekunde? Im neuesten Teil der „Krone NÖ“-Serie „Helfen rettet Leben“ erklären Experten, wie man jetzt richtig reagiert.
Unaufmerksamkeit, eine falsche Anwendung oder einfach nur Pech – Schnittwunden können sehr schnell passieren. Das wissen auch die beiden Erste-Hilfe-Experten Georgia Praska (Rotes Kreuz) und Harald Radschopf (Samariterbund). Gemeinsam erklären die beiden im Teil der „Krone NÖ“-Serie „Helfen rettet Leben, was nun als Ersthelfer zu beachten ist.
„Manchmal sind Schnittwunden harmlos, aber wenn es sich um eine starke Blutung handelt, kann es lebensgefährlich werden“, betont Praska. Von einer starken Blutung spricht man dann, wenn das Blut aus der Wunde spritzt oder schwallartig austritt. Dann geht in kurzer Zeit viel Blut verloren. „Jetzt ist schnelles Handeln wichtig. Wähle den Notruf und übe sofort Druck aus“, so Radschopf.
Auf die Wunde zu drücken ist nicht nur die einfachste Methode, um starke Blutungen abzuschwächen oder zu stillen, sondern auch universell anwendbar. Dazu zieht sich der Ersthelfer zum eigenen Schutz zunächst Einmalhandschuhe an. Je nach Art und Größe der Verletzung kann bis zum Eintreffen der Rettungskräfte saugfähiges Material aus dem Verbandskoffer, ein Geschirrtuch oder Handtuch auf die Wunde gelegt werden, um darauf Druck mit den Fingern, dem Handballen oder der Faust auszuüben.
Alternativ kann ein Druckverband angelegt werden, mit Verbandmaterial, das in jedem Erste-Hilfe-Koffer zu finden ist. Die sterile Wundauflage wird dabei – wie der Name sagt – auf die Wunde gelegt und dann mit einer Binde mit etwas Zug fixiert. „Ein Druckverband kann an allen Extremitäten angelegt werden“, so Praska. Sollte es trotzdem weiter bluten, kann man zusätzlich auch noch Druck ausüben.
Wenn das Messer noch in der Wunde steckt?
Doch was sollte man tun, wenn beispielsweise das Messer noch in der Wunde steckt? „Fremdkörper belassen wir in der Wunde. Auch bei Stich- oder Pfählungsverletzungen werden diese in der Wundhöhle gelassen und nur fixiert“, erklärt Radschopf.
Ruhe bewahren
Neben der Wundversorgung selbst ist während der Wartezeit auf die Rettung auch die psychische Betreuung wichtig. Dazu zählt wiederum, selbst Ruhe zu bewahren und keine Panik oder Hektik zu vermitteln. „Auch unbedingt an den Wärmeerhalt denken und die betroffene Person zudecken“, rät Praska. Wichtig ist weiters, die verletzte Person hinzulegen und die Beine hochzulagern, um den Blutkreislauf zu unterstützen.
Ziel der neuen „Krone NÖ“-Serie ist es, Menschen die Scheu davor zu nehmen, Erste Hilfe zu leisten. „Unfälle können überall passieren, jederzeit und plötzlich“, weiß Praska. Im nächsten Teil geht es um die Behandlung von Knochenbrüchen.
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