Während der einstige Besitzer René Benko in Innsbruck seine erste strafrechtliche Verurteilung seit der Signa-Pleite ausfasste, kommen die letzten Relikte des einstigen Möbelriesen Kika/Leiner unter den Hammer.
Alte Lagerbestände und der Fuhrpark wurden schon vor mehreren Monaten versteigert, nun kommen nach der Pleite der Kika/Leiner-Möbelhäuser auch die Markenrechte und Web-Domains unter den Hammer.
Name des einstigen Möbelriesen nun Geschichte
32 eingetragene Marken sind im Angebot, von den Marken „Kika“ und „Leiner“ bis hin zu Produktlinien wie „Die Grüne Linie“, „vonderstedt“ oder „DeCore“. Gebote können bereits abgegeben werden, die Zuschläge erfolgen am 24. Oktober. Die Versteigerung führt das Auktionshaus Aurena durch. Damit ist auch der Name des Möbelhauses mehr oder weniger Geschichte.
Grafik: Was im Jänner 2025 von Kika/Leiner noch übrig war
Versteigert werden nun außerdem die in vielen europäischen Ländern eingetragenen „Wort-Bild-Marken“ und die dazugehörenden Internet-Domains, heißt es in der Aussendung von Aurena am Donnerstag. Rund um Kika stehen dabei mehr als 80 eingetragene Wort-Bild-Marken und 8 Domains – beispielsweise kika.at oder kika.com – zum Verkauf, bei Leiner sind es 29 eingetragene Wort-Bild-Marken und 6 Domains. Billig sind diese Pakete nicht: Für die beiden Markenkonvolute gilt jeweils ein Rufpreis von 50.000 Euro. Günstiger bekommt man dagegen Markenpakete wie „kikalina“ oder „Cash & Carry“, deren Rufpreise nur bei 500 Euro liegen.
Benkos Signa stieg 2018 ein
Der gefallene Immobilientycoon René Benko hatte 2018 begonnen, zuerst einige Filialen, dann schließlich die ganze Kette zu kaufen. Fünf Jahre später verkauft er die schwer angeschlagene Handelskette wieder, kurze Zeit später wurde ein Sanierungsverfahren beantragt. Zwei Jahre später war es endgültig vorbei. Kika/Leiner schloss Ende Jänner 2025 die verbliebenen 17 Standorte in Österreich, 1350 Beschäftigte waren von der Pleite betroffen.
Bereits vergangenes Jahr nahm die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Benkos Kika/Leiner-Deal, der höchste politische Unterstützung genossen haben soll, ins Visier – wir berichteten. Der Vorwurf lautet: Benko habe den damaligen Top-Manager von Kika/Leiner dazu gebracht, das Haus viel zu billig an Benkos Immobiliengruppe zu verkaufen. Durch den angeblich viel zu billigen Verkauf soll ein Millionenschaden entstanden sein. Damals im Amt: Der frisch angelobte Bundeskanzler Sebastian Kurz und sein türkis-blaues Kabinett.
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