Zwei Erfolgscoaches:

„Trainer werden viel zu schnell gefeuert“

Salzburg
13.10.2025 09:00

Die Top-Trainer Thomas Hofer und Mario Lapkalo sprachen mit der „Krone“ über die Gründe für ihren Erfolg. Dass Coaches mittlerweile auch im Amateursport relativ schnell hinausgeworfen werden, gefällt den beiden nicht. Mit Kuchl bzw. Seekirchen mischen sie in der Regionalliga West ganz oben mit.

Ein Blick auf die Salzburger Westligisten zeigt, dass viele auf der Trainerposition aktuell nicht unbedingt mit Konstanz glänzen. St. Johann bekommt heute nach dem Rauswurf von Andi Scherer mit Johannes Schützinger einen neuen Mann, FC Pinzgaus Florian Klausner ist erst seit etwas über einem Jahr dabei, Grünaus Christoph Knaus gibt sein Amt im Winter nach zwei Jahren ab und Bischofshofen, das für seine Fluktuation auf dieser Position bekannt ist, steht ohne offiziellen Coach da. Nur Seekirchen und Kuchl setzen mit Mario Lapkalo (seit 2020) bzw. Thomas Hofer (seit 2022) auf Kontinuität. Und das macht sich auch bezahlt, wenn man einen Blick auf die Tabelle wirft. Was das Erfolgsgeheimnis der beiden ist? „Die Routine (Anm. Hofer ist seit 26, Lapkalo seit 15 Jahren als Trainer tätig) ist natürlich ein Faktor. Wir sehen viele Dinge ein bisschen gelassener, haben schon einiges erlebt“, sagen sie unisono.

Wurde bei St. Johann entlassen: Scherer.
Wurde bei St. Johann entlassen: Scherer.(Bild: Andreas Tröster)

„Klubs brauchen Geduld“
Die Entwicklung, dass Coaches nicht nur im Profisport, sondern auch im Unterhaus schnell entlassen werden, sehen sie bedenklich. „Die Trainer werden viel zu rasch gefeuert. Lange Amtszeiten wie bei Mario und mir sind fast schon eine Ausnahme. Als Verein muss man auch Geduld haben, sollte man nicht überhastet agieren. Sonst kann sich nichts entwickeln“, meint Hofer. „Oft ist nämlich nicht der Trainer der Schuldige an einer Ergebniskrise. Manchmal liegen die Probleme eines Klubs tiefer begraben“, pflichtet ihm Lapkalo bei.

Die beiden Erfolgscoaches wissen zu schätzen, dass sie von ihren Vereinen volle Rückendeckung bekommen. „Ich habe in Kuchl alle Freiheiten und genieße das Vertrauen. Das ist nicht selbstverständlich“, betont der 55-Jährige. Sein 52-jähriges Pendant erklärt: „Als Trainer braucht man sehr viel Ausdauer. Aber die benötigt auch der Klub, wenn es einmal nicht so läuft.“

Die Arbeit des Duos bleibt auch anderen Teams nicht verborgen, immer wieder wird angeklopft. „Aber ich habe nicht wie viele junge Trainer den Anspruch, dass ich unbedingt in den Profifußball will“, so Lapkalo. 

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