Die mit Spannung erwartete Weltpremiere der neuen Eigenproduktion der Vereinigten Bühnen Wiens, „Maria Theresia – Das Musical!“, wurde vom Publikum am Freitagabend im Wiener Ronacher heftig bejubelt!
Ganze 33 Jahre hat man nach der Premiere von „Elisabeth“ auf eine neue Musical-Regentin warten müssen. Die hat man nun in der neuen VBW-Produktion „Maria Theresia“ gefunden, die Freitagabend als hippe, knallig-bunte Pop-Version im Wiener Ronacher Weltpremiere feierte.
Regisseur Alex Balga wollte mit einer modernen Inszenierung eine „Kaiserin der Popkultur“ erschaffen und ein lebendiges Porträt von Macht, Leidenschaft und historischem Wandel zeichnen. Dabei bedient man sich zum einen flippig-bunter Kostüme, die an die Netflix-Serie „Bridgerton“ erinnern. Bei den Dialogen setzen die Produzenten andererseits auf Rap in gereimter Form, das in dem drei Stunden langen Musical bisweilen ermüdend wirkt und an Zeiten der deutschen Girlie-Band Tic Tac Toe oder der Rapperin Sabrina Setlur zurückerinnert.
Die Geschichte Maria Theresias wird zwischen flott choreografierten Ensemble-Nummern im Schnelldurchlauf durchgewunken. Die Bühne hält dabei spektakulär mit ständig wechselndem Szenebild samt ausgeklügelter LED-Technik mit. Nur nach eine Stunde musste kurz für fünf Minuten wegen eines technischen Problems unterbrochen werden. Der Spielfreude der Darsteller und der Begeisterung des Publikums tat das jedoch keinen Abbruch: Die Niederländerin Nienke Latten stemmt die Hauptrolle der Habsburger Monarchin stimmgewaltig, an ihrer Seite Fabio Diso als sympathischer, fremd gehender Ehemann Franz Stephan von Lothringen, der seinen fetzigsten Auftritt bei einer Sexparty in Lack und Leder hinlegt.
Die dankbarste Rolle hat Moritz Mausser, der schon als Falco brillierte und hier nun als Preußen-König Friedrich diabolisch und ausdrucksstark gegen seine Widersacherin, aber auch seine verbotene Liebe (zu Männern) ankämpft.
Die Lieder der Kategorie „Wohlfühl-Musical“ sind lieblich-beliebig, klassisch in Dur und Terz gehalten, nehmen aber nach der Pause dann zeitgemäßere Form an und eine größere Portion Schwung auf. Ein richtiger Ohrwurm fehlt bei „Maria Theresia“ jedoch. Fazit: eine handwerklich solide Produktion, die beim Premierenpublikum bestens ankam. Zum Schluss gab es frenetischen Jubel und Standing Ovations.
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