Fünf Monate wurde gebohrt, gebaggert und gestemmt – jetzt wird am neuen Busterminal beim Linzer Hauptbahnhof oft nur noch gehupt oder geklingelt. Immer wieder kommt es zu brenzligen Situationen, weil Öffis, Autos und Radfahrer mit den neuen Gegebenheiten nicht klarkommen.
Nach fünfmonatigem Umbau wurde am Sonntag, 5. Oktober, das Busterminal am Linzer Hauptbahnhof wieder in Betrieb genommen. Vieles hat sich verbessert, es tauchten aber auch schon die ersten „Kinderkrankheiten“ auf. Dazu kommen auch noch Altlasten im Umkreis des Terminals, die noch immer nicht beseitigt wurden.
Ein Problem in neuen Terminal: Bei der Bahnhofsausfahrt müssen sich Busse, Autos und Radfahrer eine Fahrbahn teilen. Der rot markierte Streifen für die Biker liegt dabei in der Mitte und sorgt bei den Pedalrittern für ein mulmiges Gefühl. Laut den Verantwortlichen der Schiene OÖ, die das Projekt umgesetzt hat, wurde der Vorschlag des Radbeauftragten des Landes umgesetzt.
Oberösterreichs größter Busterminal wurde in den letzten fünf Monaten um sieben Millionen Euro modernisiert. Im Fokus stand die Verbesserung der Aufenthaltsqualität für Fahrgäste. Es wurden auch neue Leuchten in LED-Technik und reflektierende Deckenplatten montiert. Wartehäuschen, Infopoints und digitale Anzeigen wurden erneuert. Zukünftig wird die regionale Zuordnung der Bussteige durch den Einsatz der Farben orange, grün und blau neu geordnet.
In der Gegenrichtung (vom Volksgarten kommend) ist die Situation ähnlich verwirrend. Für Nicht-Öffis gilt nach wie vor ein Fahrverbot. Das Radfahren ist gestattet. Ein separater Streifen für die Pedalritter fehlt, dafür gibt es eine Sperrlinie in der Mitte. Die Schiene OÖ erklärt diese Maßnahme wie folgt: „In dieser Zufahrt findet auch ein Busbetrieb im Gegenverkehr statt. Aufgrund der engen Verhältnisse konnte hier kein speziell markierter Radweg errichtet werden. Das ist mit den Sachverständigen des Landes und der Stadt Linz auch abgestimmt.“
Unübersichtlich ist auch die Situation beim Kreisverkehr im Terminal. Viele Autofahrer müssen ungewollt Zusatzrunden drehen. Vor dem Umbau konnten sie nach der letzten Ausfahrt des Kreisverkehrs sowohl links als auch rechts in die Kärntnerstraße abbiegen. Jetzt gibt es nur noch eine Linksabbiegespur für Pkw. Auf den Entfall der Rechtsabbiegespur wird aber bei der Einfahrt in den Kreisverkehr nicht hingewiesen. Viele Autofahrer wenden noch kurz vor der Ampel. Die Geduld der Autofahrer steht oft auch aus einem anderen Grund am Prüfstand: Die 24 Meter langen XXL-Busse der Linz Linien vollziehen nun einen U-Turn. Das dauert.
Viele Verbesserungsideen
Dass nicht alles rund läuft, ist auch der Schiene OÖ bewusst: „Aktuell evaluieren wir laufend den sicheren und effizienten Ablauf im Echtbetrieb. In den letzten Tagen haben wir einige Verbesserungsvorschläge von Stakeholdern wie der Radlobby, Verkehrsunternehmen und OÖVG erhalten und diese umgehend an den zuständigen Planer und die örtliche Bauaufsicht zur Prüfung und gegebenenfalls Anpassung weitergeleitet.“ Aus dem Büro von Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) wird hinuzugefügt: „Die daraus gewonnenen Erkenntnisse würden laufend in weitere Optimierungen des Betriebs einfließen.“
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