Beliebtes Tarock

An Schulen wird nun Kartenspielen unterrichtet

Oberösterreich
05.10.2025 11:20

Wer glaubt, dass in der Schule nur Mathematik, Deutsch oder Englisch unterrichtet wird, der irrt! Denn nun wird an mehreren Schulen in Oberösterreich auch Kartenspielen gelernt. Weil im Tarock der Nachwuchs fehlt und das Spiel sinnvolle Eigenschaften vermittelt, wurde mit der Bildungsdirektion eine spezielle Initiative gestartet.

Statt Schulbüchern liegen Spielkarten auf dem Tisch. Statt mathematischen Rechenaufgaben werden die Tarock gezählt – und statt einer Ansage in Deutsch vom Lehrer sagen hier die Schüler die „Trull“ an... Was kurios klingt, ist in einigen Schulen in Oberösterreich bereits Realität – und soll es in vielen weiteren werden: Das Kartenspiel Tarock wird quasi zum „Schulfach“.

Das Tarockspiel fordert die Kinder geistig und fördert zudem die Gemeinschaft.
Das Tarockspiel fordert die Kinder geistig und fördert zudem die Gemeinschaft.(Bild: TEAM FOTOKERSCHI.AT / SIMON BRANDSTÄTTER)

Strategisches Denken, Konzentration, Merkfähigkeit gefördert
Tarock wird – natürlich außerhalb des Regelunterrichts etwa im Rahmen von Nachmittagsbetreuung – nun an mehreren Schulen unterrichtet. Eine entsprechende Initiative wurde in Kooperation mit der Bildungsdirektion OÖ gestartet. „Tarock begeistert durch seinen spielerischen und sprachlichen Variantenreichtum, fordert und fördert strategisches Denken. Zudem werden Konzentration und Merkfähigkeit trainiert“, erklärt Direktor Andreas Kastenhofer beim „Krone“-Lokalaugenschein in Grein.

Im Tarock fehlt es an Nachwuchs, was sich künftig ändern soll.
Im Tarock fehlt es an Nachwuchs, was sich künftig ändern soll.(Bild: TEAM FOTOKERSCHI.AT / SIMON BRANDSTÄTTER)

Statt Handys sollen Kinder Karten in die Hand nehmen
„Tarockspieler erleben Geselligkeit, persönliche Interaktion, Anerkennung, Erfolg und Niederlage, den Umgang mit Emotionen. Das gemeinsame Spiel ist eine gesunde Alternative zur Internet- und Handynutzung sowie zur grundsätzlich positiv zu sehenden Digitalisierung“, erklärt Kastenhofer, dass die Schüler statt Handys besser Karten in die Hand nehmen sollen. Hier wird künftig also nicht gewischt, sondern gemischt. 

Vor allem der Spaß kommt beim Tarockieren nicht zu kurz.
Vor allem der Spaß kommt beim Tarockieren nicht zu kurz.(Bild: TEAM FOTOKERSCHI.AT / SIMON BRANDSTÄTTER)
Zitat Icon

Tarock begeistert durch seinen  Variantenreichtum, fordert und fördert strategisches Denken, Konzentration, Merkfähigkeit und die Gemeinschaft. 

Schuldirektor Andreas Kastenhofer

Es fehlt an Nachwuchs-Tarockierern
Rund 100.000 Tarockierer gibt’s in Österreich, Oberösterreich ist eine Hochburg. Die angebotenen Kurse sind stark gebucht – allerdings großteils von nicht mehr ganz jungen Semestern. „Es fehlt uns an Nachwuchs. Daher versuchen wir, junge Menschen dafür zu begeistern, die vorerst einmal im Alter ab 13, 14 Jahren beginnen“, sagen Gerhard Mayr und Manfred Huemer von der Linzer Tarockakademie.

In der Jugend lernt sich das Tarockieren am schnellsten.
In der Jugend lernt sich das Tarockieren am schnellsten.(Bild: TEAM FOTOKERSCHI.AT / SIMON BRANDSTÄTTER)

Erste Unterrichte gab’s bereits im letzten Schuljahr, im nun angelaufenen soll in Klassenzimmern in Wels, Andorf, Schlierbach, Linz, St. Martin und Braunau tarockiert werden. Oder in Grein, wo Direktor Kastenhofer begeistert ist: „Tarock fordert die Kinder geistig, ist etwas sehr Bodenständiges und etwas kulturell sehr Wertvolles – schließlich ist Königrufen seit 2024 auch immaterielles UNESCO Kulturerbe. Das wollen wir auch an die Kindern weitergeben!“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt