„Politik gefordert“

SOS-Kinderdorf: Jugendanwalt fordert Konsequenzen

Tirol
01.10.2025 11:08

Die Gewaltvorfälle in SOS-Kinderdorf-Einrichtungen sorgen auch bei Tirols Kinder- und Jugendanwalt Lukas Trentini für Entsetzen. Er fordert Konsequenzen und nimmt auch die Politik in die Pflicht. 

„Kinder und Jugendliche, die nicht bei ihren Familien aufwachsen können, haben das Recht auf besonderen Schutz und Beistand des Staates“, erinnert Tirols Kinder- und Jugendanwalt Lukas Trentini anlässlich der nun bekannt gewordenen Gewaltvorfälle im SOS-Kinderdorf in Imst und in anderen Einrichtungen der Organisation an die UN-Kinderrechtskonvention.

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Neben der Verantwortung des SOS-Kinderdorfs sehen wir auch das Land und den Staat in der Pflicht zu prüfen, welche Strukturen Fehlverhalten begünstigen und ermöglichen.

Lukas Trentini, Kinder- und Jugendanwalt in Tirol

Seit 2015, auf Basis der Erkenntnisse aus der Aufarbeitung der Heimerziehung in ehemaligen Tiroler Heimen, bietet die KiJA mit externen Vertrauenspersonen jungen Menschen, die fremd untergebracht sind, eine niederschwellige Anlaufstelle für ihre Sorgen und Anliegen. Das vorherrschende System von Gewalt, Angst und Vertuschung im Kinderdorf Imst sei für diese externen Vertrauenspersonen jedoch nicht ersichtlich gewesen, berichtet Trentini.

Handlungsbedarf auf mehreren Ebenen
Der Kinder- und Jugendanwalt sieht dringenden Handlungsbedarf auf mehreren Ebenen. „Es müssen bundesweit einheitliche und verbindliche Qualitätsstandards für die stationäre Kinder- und Jugendhilfe erarbeitet werden. Gesetzlich verpflichtende Kinderschutzkonzepte sind für alle Träger der Kinder- und Jugendhilfe vorzusehen, die einer externen Qualitätsüberprüfung unterliegen und in der Praxis gelebt werden“, führt Trentini aus.

Der Kinder- und Jugendanwalt fordert zudem mehr Geld für die Jugendhilfe und ein professionelles Beschwerdemanagement. „Kinderrechte dürfen nicht verhandelbar sein! Es ist die Pflicht von Politik und Gesellschaft, Strukturen so auszugestalten, dass alle Formen von Gewalt verhindert werden können“, schließt Trentini.

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