Im Schwurgerichtssaal in Feldkirch herrschte am Dienstag alles andere als Ruhe. Ein 26-jähriger Afghane, längst kein unbeschriebenes Blatt mehr, stand wegen einer ganzen Palette an Delikten vor Gericht. Die Liste reicht von gefährlicher Drohung über Körperverletzung bis hin zu versuchter Nötigung.
Das Urteil nach der Verhandlung: ein Jahr Haft – nicht rechtskräftig – sowie 900 Euro Schmerzengeld und Schadenersatz. Bei dem Vorfall stand ein wilder Milieustreit am Bahnhof Dornbirn-Schoren im Mittelpunkt. „Ich schlag dich krankenhausreif!“, hatte der Angeklagte einem Rivalen zunächst via „WhatsApp“ gedroht.
Und es blieb nicht bei Worten: Mit einem Ladekabel prügelte er dann auf einen Kontrahenten ein, entriss ihm das Handy und warf es kurzerhand in die Dornbirner Ach. Auch ein Busfahrer wurde zum Opfer. Weil er dem 26-Jährigen die Mitfahrt verweigerte, trat dieser auf ihn ein und drohte: „Ich brech dir die Nase!“
Mit Ausschluss gedroht
Vor Gericht gab sich der Afghane alles andere als einsichtig. Immer wieder warf er mit Beschimpfungen in Richtung der Mitangeklagten um sich. Wie bereits in der ersten Verhandlung vor einem Monat, musste Richter Dietmar Nußbaumer auch diesmal den respektlosen und aggressiven Delinquenten mehrfach zur Raison zwingen: „Sollten Sie nicht sofort still sein, schließe ich Sie von der Verhandlung aus!“
Das Strafregister des Afghanen spricht unterdessen Bände – zahlreiche Einträge, der Aufenthaltstitel längst aberkannt. In Österreich gilt er nur noch als „geduldet“. Im Prozess behauptete er, „nicht ganz richtig im Kopf“ zu sein. Alkohol, Provokationen und ein massives Aggressionsproblem dürften schlussendlich die Eskalationen ausgelöst haben.
Doch nicht nur er musste sich verantworten: Auch drei weitere Beteiligte kassierten Schuldsprüche wegen Körperverletzung, wenn auch mit teils bedingten Strafen. Einer der Mitstreiter kam mit einem Freispruch davon.
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