Die Finanzprobleme des Feldkircher Monforthauses nehmen immer größere Dimensionen an. Bei einer kürzlich erfolgten Analyse des zweiten Quartalsabschlusses bzw. bei der Erstellung der Prognoserechnung wurde für das laufende Jahr ein zusätzlicher Liquiditätsbedarf in Höhe von bis zu 900.000 Euro festgestellt.
Zwei Drittel der Mehrbelastung sind auf eine Ergebnisverschlechterung im Vergleich zum Budgetplan zurückzuführen. Dabei entfällt ein Großteil des zusätzlichen Bedarfs auf Personalkosten, die bei der Budgetierung nicht berücksichtigt worden waren. Das restliche Drittel des zusätzlichen Liquiditätsbedarfs ist eine Folge von Zahlungsverschiebungen, zudem muss auch Geld zugeschossen werden, um den gesetzlich vorgeschriebenen Eigenkapitalbedarf zu decken – dieser ist nämlich im Jahr 2024 deutlich unterschritten worden.
Grobe Fehler bei der Budgeterstellung
Es sind also – wie bereits vom Vorarlberger Landesrechnungshof in einem vernichtenden Bericht festgehalten wurde – grobe handwerkliche Fehler bei der Budgeterstellung gemacht worden. Dies war in der Vergangenheit offenbar öfters der Fall: „Dabei wurden Budgets für das Folgejahr mitunter übernommen, ohne die tatsächlichen Ergebnisse vollständig einzubeziehen“, präzisiert der Feldkircher Bürgermeister Manfred Rädler (ÖVP) die schwerwiegenden Versäumnisse.
Bis zum Jahresende soll ein klares Zukunftsbild für das Montforthaus vorliegen.
Manfred Rädler (ÖVP), Bürgermeister der Stadt Feldkirch
Aufgrund der angespannten Finanzlage haben am Montagabend Aufsichtsrat und Generalversammlung der Montforthaus Feldkirch GmbH über weitere Maßnahmen beraten. Eine der zentralen Fragen war dabei, in welcher Form die Gastronomie im Montforthaus fortgeführt werden soll. Eine finale Antwort konnte noch nicht gefunden werden: „Wir werden in den nächsten Wochen die Details ausarbeiten und alle möglichen Optionen sorgfältig prüfen“, so der Aufsichtsratsvorsitzende und Stadtrat Wolfgang Flach. „Unser Ziel ist es, eine wirtschaftlich tragfähige und organisatorisch klare Lösung zu finden, die auch den erfolgreichen Betrieb des Hauses langfristig unterstützt.“
Ausschreibung für neue Geschäftsführung
Parallel zum Management der akuten Krise läuft bereits der Budgetprozess für das Jahr 2026. Die Fehler der Vergangenheit sollen dabei tunlichst vermieden werden, Flach verspricht „größtmögliche Transparenz und Klarheit in der Budgetplanung“. Unterdessen läuft die Ausschreibung für die neue Geschäftsführung noch bis zum 11. Oktober, weiters wird eifrig an der zukünftigen Strategie gebastelt: „Bis zum Jahresende soll ein klares Zukunftsbild für das Montforthaus vorliegen“, gibt sich Rädler zuversichtlich.
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