„Erfolgreiches Modell“

Ministerin will „Wohnschirm“ aufgespannt lassen

Innenpolitik
30.09.2025 13:45

„Wohnen ist ein Grundrecht und eine zentrale soziale Frage“, betont Sozialministerin Korinna Schumann und will, dass der sogenannte Wohnschirm auch nach 2026 aufgespannt bleibt – wenn auch mit einem sinkenden Budget. 

Das im Jahr 2022 gestartete Programm soll Wohnungslosigkeit verhindern bzw. beenden. Dabei kommen drei Elemente zum Tragen: Schutz vor Verlust eines Mietverhältnisses, Hilfe für obdachlose Menschen bei der Suche nach einer Wohnung und Unterstützung bei hohen Energieschulden. Eine aktuelle Evaluierung durch die Wirtschaftsuniversität Wien zeigt, wie wichtig der „Wohnschirm“ ist. Im Bereich „Miete“ hat es bis Ende August 2025 15.632 bewilligte Anträge gegeben. 14.184 davon für Wohnungssicherung, 1448 für einen Wohnungswechsel. Für Schumann eine „beeindruckende Zahl“. Besonders profitieren Frauen vom Programm, rund 53 Prozent der unterstützten Erwachsenen sind weiblich. Insgesamt haben 35.679 Personen Hilfe erhalten.

Besonders armutsgefährdete Menschen sehr gut erreichbar
Seit Oktober 2024 gab es 1169 bewilligte Anträge bei der Wohnungssuche, 766 wurden unterstützt. Aktuell erhalten bundesweit rund 120 Haushalte monatliche Unterstützung bei den Energiekosten. Zudem gibt es 80 regionale Beratungsstellen, die Menschen in Notlagen begleiten.

Untersuchungsleiter Christian Grünhaus von der WU unterstrich bei der Präsentation der Evaluierung am Dienstag die ökonomischen und sozialen Vorteile des „Wohnschirms“. Die Statistik zeige, dass besonders die Zielgruppe der armutsbetroffenen Menschen sehr gut erreicht werde. Diese bewerten zudem die angebotenen Beratungen als gut. 92 Prozent gaben an, sie hätten ohne die Unterstützung Schwierigkeiten bei einem Wohnungsverlust bekommen. Für die Analyse wurden zwei Wellen von Befragungen von Betroffenen ausgewertet. 688 bzw. 1012 Personen antworteten zwischen 2022 und 2024.

Sozialministerin Korinna Schumann: „Wohnen ist ein Grundrecht.“
Sozialministerin Korinna Schumann: „Wohnen ist ein Grundrecht.“(Bild: APA/TOBIAS STEINMAURER)

Häupl: „Delogierungsprävention ist billiger als Obdachlosigkeit“
„Wohnen ist ein Grundrecht und eine zentrale soziale Frage. Niemand soll seine Wohnung verlieren, niemand dauerhaft wohnungslos bleiben“, betonte Schumann bei der Pressekonferenz. Michael Häupl, Präsident der Volkshilfe Wien, hob ebenfalls die Erfolge des „Wohnschirms“ hervor: „Delogierungsprävention ist billiger als Obdachlosigkeit.“ In politischen Diskussionen sei das oft nicht selbstverständlich, daher sei es wichtig, Daten zur Argumentation zu haben, so der ehemalige Wiener Bürgermeister (SPÖ).

Der „Wohnschirm“ war ursprünglich mit 24 Millionen Euro dotiert. Später wurde er ausgeweitet und verlängert, aktuell geht die Laufzeit bis Ende 2026. Im kommenden Jahr sinkt das Budget wieder, Schumann will sich aber für eine Fortsetzung des Programms starkmachen.

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