Wegener Center wird 20

Klimaforscher: „Austausch mit Politik freut mich“

Steiermark
30.09.2025 07:00

Das Wegener Center der Uni Graz liefert seit 20 Jahren wissenschaftliche Erkenntnisse mit weltweiter Strahlkraft. Beim Besuch am Institut gewährt Karl Steininger einen Einblick in die tagtägliche Arbeit der Klimaforscher.

„Wir sind nicht machtlos dem Klimawandel ausgeliefert – wir können gesellschaftliche Veränderungen gestalten“, sagt Karl Steininger. Mit Blick ins Grüne sitzt der Institutsleiter in seinem Büro im Wegener Center für Klima und Globalen Wandel in der Brandhofgasse. Das unscheinbare, gelbe Gebäude ist nicht nur das Zentrum seiner beachtlichen Karriere – das Grazer Institut ist längst zum Mittelpunkt weltweiter Klimaforschung geworden.

Die Gründung liegt nun bereits 20 Jahre zurück, weshalb diese Woche das runde Jubiläum gefeiert wird. Gründungsdirektor ist der renommierte Geophysiker Gottfried Kirchengast, den Steininger über das Umweltsystemwissenschaften-Studium kennenlernte. Der Name des Instituts geht jedoch auf den Meteorologen und Polarforscher Alfred Wegener zurück, der mit seiner Theorie der Kontinentalverschiebung Geowissenschaften und Biologie vereinte.

Karl Steininger (links) leitet das Institut, Gottfried Kirchengast ist Gründungsdirektor.
Karl Steininger (links) leitet das Institut, Gottfried Kirchengast ist Gründungsdirektor.(Bild: Jauschowetz Christian)

„Auch das Wegener Center wurde mit dem Grundgedanken gegründet, dass die Herausforderungen des Klimawandels nicht eine Disziplin alleine ausleuchten kann“, sagt Steininger. Heute arbeiten hier fünf Forschungsgruppen aus Natur-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.

Absolventen von Alaska bis Südkorea
Die neueste wissenschaftliche Errungenschaft: So früh wie noch nie konnten die Forscher 1,5 Grad Erderwärmung für 2025 berechnen. Aber die Liste ist weitaus länger: So hat man wiederholt am großen Bericht des Weltklimarats mitgewirkt – und in der Region Feldbach ein einzigartiges Netz an Messstationen aufgestellt, das sogar von der US-Weltraumagentur Nasa verwendet wird. Außerdem tragen junge Forscher das Grazer Wissen in die weite Welt hinaus: „Unsere Absolventen sind Professoren von Alaska bis Südkorea“, sagt Steininger.

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Ich freue mich über den Austausch mit allen politischen Kräften, die abgesicherte Grundlagen für ihre Entscheidungen haben wollen.

Karl Steininger, Institutsleiter Wegener Center der Universität Graz

Er selbst teilt sein Wissen gerne mit Entscheidungsträgern. So saß der 60-Jährige bereits für die FPÖ als Auskunftsperson im Parlament, beriet Ex-Kanzler Christian Kern oder die schwarz-grüne Regierung. „Ich freue mich über den Austausch mit allen politischen Kräften, die abgesicherte Grundlagen für ihre Entscheidungen haben wollen“, erklärt er.

Damit die wissenschaftliche Erfolgsgeschichte weitergeschrieben werden kann, braucht es Fördergelder. Das Institut versucht daher, aktuelle Themen zu besetzen: „Für 2027 ist eine Professur für Klima und digitale Transformation geplant“, kündigt Steininger an.

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