Wahl für höchstes Amt

Jetzt soll Schönborn-Nachfolge entschieden werden

Österreich
28.09.2025 12:00

Seit mehr als acht Monaten ist der wichtigste Kirchenstuhl Österreichs nach dem Rücktritt von Wiens Erzbischof und Kardinal Christoph Schönborn verwaist – jetzt könnte es schnell gehen: Noch im Herbst soll im Vatikan nach einer geheimen Entscheidung „weißer Rauch“ aufsteigen. Die „Krone“ kennt die heißesten Kandidaten – und ihre dunklen Schatten.

Sedisvakanz ist der Name in der lateinischen Kirchensprache für einen verwaisten Kirchenstuhl. Nach dem Rücktritt von Wiens Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn zu seinem 80. Geburtstag Anfang des Jahres läuft die Nachfolge-Suche für das mächtigste geistliche Amt in Österreich. Denn Wien ist auch international ein wichtiges Bistum.

Oktober als Monat der Entscheidung im Vatikan genannt
Jetzt könnte es endlich so weit sein. Wie die Spatzen von den römischen Dächern immer lauter pfeifen, soll noch im Oktober die Plenaria der Welt-Bischofskongregation, zusammentreten. Die sogenannte Vollversammlung wählt normalerweise aus drei Kandidaten. Nur dieses Gremium kann auch einen Nicht-Bischof ernennen. Der Vorschlag wird jedenfalls an den Papst herangetragen, letztlich entscheidet Leo XIV. alleine.

Wer folgt Wiens Erzbischof Schönborn nach: Seit seinem Rücktritt im Jänner ist Josef Grünwidl ...
Wer folgt Wiens Erzbischof Schönborn nach: Seit seinem Rücktritt im Jänner ist Josef Grünwidl (1. Bild rechts) der Administrator. Pater Karl Wallner (ganz rechts.) und Bischofs-Generalsekretär Peter Schipka (oben) werden Chancen zugerechnet.(Bild: Krone KREATIV/Martin Jöchl, meinekirchenzeitung.at, zVg, stock.adobe.com)

Aber wer sind die heißesten Kandidaten in Österreich? Da ist einmal Peter Schipka, langjähriger Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz. Er machte schon Schlagzeilen in der Chat-Affäre rund um Kronzeuge Thomas Schmid, der ihm als damaliger Gegenpart im Finanzministerium „Vollgas“ im Auftrag von Ex-Kanzler Sebastian Kurz bei der Kirchensteuer gab.

Vertrauliche Befragung und dunkle Kirchenschatten
Der 54-jährige Jurist und katholische Geistliche hielt aber im Machtkampf mutig dagegen. Bei ihm hat der Nuntius als Abgesandter des Vatikans in Österreich schon eine vertrauliche Befragung durchgeführt.

Die wohl größte Eigenwerbung in der heimischen Kirchengeschichte für sich selbst macht derzeit Pater Karl Wallner. Zuletzt mit einem Besuch beim Papst. Sein Handicap ist freilich das Skandal-Stift des 62-jährigen Ordenspriesters. Denn Heiligenkreuz bekommt in einer heiklen Affäre um mittlerweile 25 anonyme Schreiben mit schweren Anschuldigungen bald Besuch von der Apostolischen Visitation. Und dieser erfolgt eigentlich nur, wenn auch wirklich etwas Gravierendes vorliegt. Irgendwie verdächtig: Der Abt in Heiligenkreuz hat in der Zwischenzeit sein Amt zurückgelegt. 

Regierung könnte sich gegen Papst stellen
Prinzipiell ist der Heilige Stuhl aber immer für einen Überraschungs-Kandidaten gut. Die Bundesregierung muss übrigens vom Vatikan informiert werden und hat ein Einspruchsrecht. Freilich wohl nur theoretisch. Denn wer wird sich schon gegen den Papst-Favoriten von „Löwe“ Leo XIV. stellen ...

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