Im Zuge von Kanalsanierungsarbeiten tauchten vergangene Woche in Feldkirch (Vorarlberg) gleich zwei historische Strukturen auf. Eine davon dürfte ihre Ursprünge im 13. Jahrhundert haben. Die andere, ein Mauerbogen, dürfte nicht besonders alt sein. Die angrenzenden Mauern hingegen könnten ebenfalls aus dem Mittelalter stammen.
Am Freitagvormittag wurden in der Feldkircher Gymnasiumgasse bedeutende Reste der ehemaligen Stadtmauer entdeckt, am Nachmittag ein bisher unbekannter Mauerbogen, eine Art Durchgang, vor dem Pädagogischen Förderzentrum der Montfortstadt.
Der Fund der Stadtmauer ist dabei archäologisch besonders wertvoll. Die freigelegten Mauerreste stammen nach ersten Einschätzungen aus der frühesten Bauphase der Feldkircher Stadtbefestigung im 13. Jahrhundert. Die Mauer verlief unter dem heutigen Kanal. Bis dato war unklar, ob überhaupt noch Reste von ihr vorhanden sind.
„Dieser Fund zeig eindrucksvoll, wie viel Geschichte unter unseren Straßen verborgen liegt. Jeder Meter Boden kann ein Stück Vergangenheit freigeben – und damit das Verständnis unserer Stadtgeschichte vertiefen“, erklärt Bürgermeister Manfred Rädler.
I. Bauphase (13. Jahrhundert): Um das ursprüngliche Stadtzentrum rund um die Marktstraße wurde eine Mauer errichtet. Zugänge gab es durch drei Tore: im Westen Richtung Chur, im Osten Richtung Bregenz und im Süden beim Johanniterkloster
II. Bauphase (ab ca.1280): Mit der Errichtung der Schattenburg wurde die Stadt planmäßig um die Neustadt erweitert.
III. Bauphase (ab 1379): Unter Graf Rudolf V. wurde der Bereich bis zur Ill erschlossen und mit einer weiteren Mauer befestigt – die sogenannte Vorstadt entstand.
Der Mauerbogen vor dem Pädagogischen Förderzentrum ist innen betoniert und dürfte deswegen nicht besonders alt sein, jedoch flankieren diesen auf beiden Seiten Mauerreste, die aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Mittelalter stammen. Funktion und Alter des Bogens sowie der angrenzenden Mauern werden derzeit durch ein archäologisches Büro analysiert. Dieses begleitet die Bauarbeiten wissenschaftlich und dokumentiert die Funde, bevor die Bauarbeiten fortgesetzt werden. Trotz der Entdeckungen komme es aber zu keinen nennenswerten Bauverzögerungen.
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