Keine Verbesserungen

63 Tage warten auf Termin beim Kassen-Facharzt

Innenpolitik
16.09.2025 22:00

Das Problem besteht schon länger, Entspannung ist bisher aber nicht in Sicht: Die Wartezeiten für Kassenärzte sind noch immer erschreckend. In acht von 14 Fachrichtungen (57 Prozent) warten Patienten über 30 Tage auf einen Arzttermin – Spitzenwert sind 63 Tage in der Inneren Medizin. Das geht aus einer aktuellen Studie, die der „Krone“ vorliegt, hervor.

Grundlage für die österreichweite Kassenarzt-Wartezeiten-Studie von krankenversichern.at waren 1591 Terminrückmeldungen bei Kassenärzten zwischen Ende Juni und September 2025 (urlaubsbedingte Ordinationsschließungen wurden in den Wartezeitendaten nicht berücksichtigt). Die Ergebnisse zeigen: Lange Wartezeiten sind kein Einzelfall mehr, sondern ein strukturelles Problem im Gesundheitssystem.

Nur beim Hausarzt gibt es vertretbare Wartezeiten
Die Analyse zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Fachrichtungen. Während Hausärzte in der Regel sofort oder binnen eines Tages erreichbar sind, müssen Patienten in der Inneren Medizin im Schnitt bis zu 63 Tage auf einen Termin warten. Auch in der Psychiatrie (61 Tage) und bei Augenärzten (52 Tage) liegen die Wartezeiten bei rund zwei Monaten. In weiteren Bereichen wie Urologie (48 Tage), Gynäkologie (46 Tage) oder Neurologie (42 Tage) beträgt die Wartezeit regelmäßig mehrere Wochen. Selbst in Fächern wie Dermatologie (36 Tage) oder Kardiologie (33 Tage) überschreiten die Werte klar die Ein-Monats-Marke.

Außer bei Hausärzten gibt es keine Wartezeiten unter zwei Wochen. Das kürzeste sind 14 Tage bei Radiologen, gefolgt von 17 Tagen bei Kinderärzten, 18 Tagen beim Lungenarzt und 21 Tagen beim HNO. „Lange Wartezeiten sind längst kein Einzelfall mehr. Sie sind ein strukturelles Problem, das Patienten zur Suche nach Alternativen zwingt. Kein Wunder, dass acht von zehn Personen bei krankenversichern.at angeben, dass genau diese Wartezeiten der Hauptgrund für den Abschluss einer Wahlarztversicherung sind“, fasst Sebastian Arthofer von krankenversichern.at die Ergebnisse zusammen.

Immer mehr Ärzte entscheiden sich gegen einen Kassenvertrag, weil sie dort mehr Autonomie, weniger Bürokratie und höhere Honorare haben, so Arthofer. Österreichs Bevölkerung wachse und altere, der Facharztbedarf nimmt zu, „aber die Kassenversorgung hält nicht Schritt“, so Arthofer. Krankenversichern.at ist Österreichs führender digitaler Makler für private Kranken- und Wahlarzt­versicherungen. 

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