Hoteliers sind sauer

„Habe Online auch schon Kommentare löschen lassen“

Oberösterreich
16.09.2025 11:20

Berufsnörgler machen Hoteliers das Leben immer schwerer, sorgen teils mit unverfrorenen Erpressungsversuchen für großen Ärger. Wenn Online-Rezensionen auf Google aber offensichtlich nicht stimmen, gehen die Betreiber dagegen vor und lassen diese löschen – wie Hotelsprecher Michael Nell der „Krone“ erzählt.

„Eine große Bitte an alle Berufsnörgler: Macht einen großen Bogen um unser Haus und lasst euren Frust woanders aus!“ Mit seiner direkten Art sorgte Roland Ballner, Chef vom Hotel Cortisen direkt am Wolfgangsee, vergangene Woche für Schlagzeilen – die OÖ-„Krone“ berichtete.

„In den meisten Fällen lässt sich alles klären“
In den Online-Kommentaren gaben die Leser dem Hotelier großteils recht. „Wenn ich ein Problem mit dem Hotel oder dem Zimmervermieter habe, wende ich mich direkt an die zuständige Person und verstecke mich nicht hinter einer feigen, gemeinen und anonymen Internetbewertung, denn in den meisten Fällen lässt sich alles klären“, heißt es dazu etwa.

Michael Nell, Hotelsprecher und unter anderem Besitzer des Hotels Schwarzer Bär in Linz, weiß, ...
Michael Nell, Hotelsprecher und unter anderem Besitzer des Hotels Schwarzer Bär in Linz, weiß, wie wichtig eine gute Online-Bewertung ist. Eine Mitarbeiterin schaut sich jeden Tag die Online-Kommentare an.(Bild: Markus Wenzel)

Das Phänomen der Internet-Rowdys kennt auch Michael Nell, Obmann der oö. Hotellerie und unter anderem Besitzer des Hotels Schwarzer Bär in Linz: „Das kommt durchaus vor. Es war aber auch schon einmal viel mehr. Ich würde mich persönlich nie erpressen lassen, aber trotzdem immer darauf antworten und aufklären.“

Probleme bei nicht-stornierbaren Buchungen
Als Beispiel aus der Praxis nennt Nell Probleme bei nicht-stornierbaren Buchungen. „Plötzlich passt das Wetter nicht, und der Gast möchte doch stornieren und droht sonst mit einer schlechten Bewertung. Das geht aber nicht.“ Positive Online-Rezessionen seien für die Branche aus mehreren Gründen wichtig – einerseits, weil viele Gäste darauf achten und andererseits für die Preisdurchsetzung.

„Ist eine unangenehme Situation“
Es ist also nicht verwunderlich, dass Hotelbetreiber mit negativen Fake-Kommentaren keine Freude haben. „Bei Google kann jeder kommentieren. Wenn man es meldet, nehmen sie den Kommentar aber raus. Ich habe schon ein paar offensichtlich falsche Aussagen löschen lassen“, so Nell.

Auch Alexandra Platzer vom Hotel Bayrischer Hof in Wels kennt die Problematik: „Bei uns kommt es zum Glück sehr selten vor, aber es gibt solche Erpressungsversuche. Das ist immer eine sehr unangenehme Situation. Manchmal versteht man die Intention hinter einem Kommentar gar nicht.“

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