Böses Erwachen in Mattighofen! Der Neubau des Bahnübergangs am Stadtrand kostet laut ÖBB rund 846.500 Euro, davon muss die Stadt die Hälfte berappen. Dazu kommt noch eine Zahlung von 150.000 Euro für Serviceleistungen in den nächsten 25 Jahren. Der Preis lässt die Wogen hoch gehen, ein Gemeinderat spricht von Geldvernichtung.
Über ein völliges Entgleisen der Kosten wird derzeit in Mattighofen diskutiert. Im Frühjahr wurde der Bahnübergang auf der Gemeindestraße „Am Wasseracker“ neu errichtet, im Sommer der Gemeinderat über die Kostenaufstellung der ÖBB informiert. „Wenn man es überspitzt sagen möchte, kosten vier ,Lichterl’ eine Million Euro“, staunte SP-Gemeinderat Johann Aigner nicht schlecht. Der Bau des Übergangs macht in Summe 846.550 Euro aus, wobei die Gemeinde die Hälfte übernehmen muss. Dazu kommen 150.000 Euro für die Serviceleistungen der kommenden 25 Jahre.
Aigner kann die Errichtungskosten keinesfalls nachvollziehen. 403.000 Euro entfallen etwa auf den Schaltkasten und die Verkabelung. Das Projekt- und Baumangement schlägt sich mit 91.000 Euro zu Buche. Dazu kommen Planleistungen von 64.000 Euro. „Besonders fragwürdig sind die 73.000 Euro für die Grundablöse. Der Quadratmeter kostet rund 13 Euro. Demnach müsste der Bahnübergang 5500 Quadratmeter groß sein, den Bahnübergang hat es aber schon gegeben“, wundert sich der SP-Politiker. Er spricht von Geldvernichtung und spekuliert: „Offenbar müssen so die Gemeinden bei der Elektrifizierung der Mattigtalbahn mitzahlen.“
„Kleinster Fehler kostet Leben“
Die ÖBB verweisen auf die Komplexität einer Bahnkreuzung: „Schranken und Ampeln müssen den höchsten Sicherheitsstandard erfüllen. Kleinste Fehler könnten Leben kosten, deshalb setzen wir auf absolut zuverlässige Technik.“ Am liebsten wären den ÖBB Strecken ohne Übergänge, die es auf der Mattigtalbahn zwischen Braunau und Friedburg rund 60-mal gibt. „Die sicherste Eisenbahnkreuzung ist die, die es nicht gibt“, heißt es seitens der ÖBB. In den letzten Jahren hätten sich die Unfälle mehr als halbiert, das zeige, dass Maßnahmen und Schließungen von Eisenbahnkreuzungen der richtige Weg seien.
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