Während die schwarz-blaue Regierung dem Ausbau der Windkraft eher skeptisch gegenübersteht, machen sich potenzielle Windpark-Betreiber daran, ihre Projekte zu verwirklichen. Fünf UVP-Verfahren für insgesamt 62 Windräder sind laut dem Umweltlandesrat gerade am Laufen, zwei weitere Projekte seien in der Pipeline.
Dass ÖVP und FPÖ mit der Windkraft keine Freude haben, ist offensichtlich: In zehn Jahren Schwarz-Blau ist gerade einmal ein einziges Windrad ans Netz gegangen. Zudem tüftelt die Koalition derzeit an einem Plan für Windkraft-Ausschlusszonen – mit eilfertiger Unterstützung des Landes-Umweltanwalts.
Dennoch kommt Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) am Freitag zum Schluss: „Der Windkraftausbau in Oberösterreich kommt in Fahrt.“ Wie das? Offensichtlich lassen sich potenzielle Anlagenbetreiber nicht vom politischen Gegenwind beeindrucken und wollen unbeirrt ihre Projekte verwirklichen.
Fünf Projekte im UVP-Verfahren
In den vergangenen eineinhalb Jahren seien fünf Projekte – je eines in Königswiesen, Sandl und Vorderweißenbach sowie zwei im Kobernaußerwald – zur Genehmigung eingereicht worden, sagt Kaineder. Sie befinden sich mitten im für eine Umsetzung maßgeblichen Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Insgesamt würden diese Projekte 62 Windkraftanlagen mit einer Leistung von rund 450 Megawatt Windstrom umfassen. „Das sind über 1,3 TWh pro Jahr und damit Strom für etwa 400.000 Haushalte“, rechnet Kaineder vor.
All diese Verfahren befinden sich derzeit noch vor der öffentlichen Auflage/Kundmachung. In dieser Phase werden die Einreichunterlagen durch Sachverständige geprüft und gegebenenfalls durch die Projektwerber überarbeitet bzw. nachgebessert.
Projekte im Bezirk Freistadt
Zwei weitere Verfahren im Mühlviertel sind zudem laut Kaineder in der Pipeline – eines in Windhaag bei Freistadt und eines in Rainbach im Mühlkreis. Sie befinden sich zurzeit im UVP-Feststellungsverfahren. Hier muss also noch geklärt werden, ob überhaupt eine UVP nötig ist.
In der ÖVP ist seit einigen Wochen eine leise Öffnung in Richtung Windkraft spürbar. So sagt auch Energielandesrat Markus Achleitner (ÖVP) zu den geplanten Projekten: „Überall dort, wo es genügend Wind gibt und Projekte genehmigungsfähig sind, soll die Windkraft in Oberösterreich ausgebaut werden. Daher machen wir auch eine Energieraumplanung, damit die Projektbetreiber wissen, wo Windräder errichtet werden können und wo nicht.“
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