„Putsch“ vereitelt

Wer hat das geheime Budget-Bündnis zerschlagen?

Oberösterreich
12.09.2025 10:28

Im Linzer Rathaus war in den vergangenen Tagen von einem besonderen Donnerstagmorgen die Rede. Offiziell ging es dann um Stabilität und Planbarkeit, doch hinter den Kulissen kursierte eine ganz andere Geschichte: Ein ungewöhnliches Bündnis wollte den Finanzkurs der Stadt aufmischen – bis plötzlich alles anders kam.

Offiziell klingt es so unspektakulär wie vorhersehbar: Der designierte SP-Finanzstadtrat Thomas Gegenhuber ließ gestern früh um 8.19 Uhr per Presseaussendung verkünden, dass Linz in „wirtschaftlich dynamischen Zeiten“ lieber auf Sicht fährt und deshalb nicht wie ursprünglich geplant ein Doppelbudget für 2026/27 vorlegt, sondern nur ein Ein-Jahres-Budget.

“Dreier“-Pakt gegen den Zwei-Jahres-Voranschlag
Hinter den Kulissen war zuletzt noch anderes zu hören. Im „Rathausfunk“ hieß es, Donnerstagfrüh stehe in der Stadtsenatssitzung etwas Besonderes bevor – und gemeint war dabei nicht Gegenhubers Vorstoß, sondern ein stiller Schulterschluss: ÖVP, Grüne und FPÖ sollen sich darauf verständigt haben, gemeinsam das Doppelbudget zu kippen.

Eine Fraktion fiel um
Doch wie es so oft läuft in der Linzer Kommunalpolitik: Noch bevor die ungewöhnliche Allianz zuschnappen konnte, soll eine Fraktion aus der Einigkeit ausgeschert sein – und den Roten die Pläne zugetragen haben. Gegenhuber nutzte so die Gunst der Stunde, ob vorinformiert oder ohnehin gezielt darauf vorbereitet, und präsentierte das einfache Budget als seine Linie: Kein Zugeständnis an die Umstände, sondern ein Ausdruck von „Planbarkeit“ und „Stabilität“. Also: Nicht „wir mussten das Doppelbudget begraben, weil es nicht anders ging“, sondern „wir haben uns entschieden, weil es klüger ist“.

Keine Kürzungen „mit dem Rasenmäher“
Nachdem der Budget-„Putsch“ vereitelt war, legten die anderen Fraktionen dar, weshalb auch sie ein einfaches Budget bevorzugen: Die FP warnt vor Handlungsunfähigkeit und fordert einen Konsolidierungspfad, die Grünen verlangen Transparenz und warnen vor Kürzungen „mit dem Rasenmäher“, und die VP pocht auf einen Kassasturz sowie mehr Kontrolle durch ein Einjahresbudget.

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