Verantwortung am Berg

Bergführer: „Wir sind keine Zauberer!“

Salzburg
12.09.2025 07:00

Nach dem tödlichen Unfall am Watzmann wird über die Verantwortung von Bergführern diskutiert. Warum ein professioneller Begleiter keine Vollkaskoversicherung ist.

Das ist für einen Bergführer das Schlimmste“, sagt Wolfgang Russegger, Präsident der Salzburger Ski- und Bergführer. Erst am Dienstag war am Watzmann ein 27-jähriger Niederösterreicher tödlich abgestürzt – obwohl er mit einem Bergführer unterwegs war. Laut Polizei trifft den Bergführer am Tod des Mannes keine Schuld.

Dennoch wird in den Sozialen Medien schon ausgiebig über den Fall diskutiert. Schließlich sollte doch ausgerechnet ein Bergführer mehr Sicherheit bieten. Für Russegger ist ganz zentral, vorab abzuklären, welche Erfahrung der Kunde hat. Denn: „Der Bergführer ist für die Sicherheit seiner Kunden verantwortlich.“

Daher muss er einschätzen können, wie Kunde und Tour zusammenpassen. „Manchmal ist das sehr, sehr schwierig.“ Aber der Kunde müsse sich bewusst machen, was er vorhat. Zumal ein gewisses Risiko beim Bergsteigen einfach dazu gehöre – das sei aber auch eine Bereicherung in einer Welt, in der vieles reglementiert und abgesichert ist, sagt Russegger: „Viele suchen gerade diese Freiheit in den Bergen.“

„Gesetzlich verpflichtet, das zu verweigern“
Russegger hat schon erlebt, dass Trendziele aus den Sozialen Medien eine bestimmte Klientel anziehen. Ein Herr habe mal in Anzugschuhen und Sakko auf den Klettersteig am Donnerkogel gehen wollen – „Da bin ich dann sogar gesetzlich verpflichtet, das zu verweigern.“ Meist reiche ein aufklärendes Gespräch und das seien nur Einzelfälle.

 „Ein Bergführer ist halt kein Zauberer!“, sagt Gerhard Mössmer, Experte beim Österreichischen Alpenverein. Er weist darauf hin, dass ein Großteil der Bergführer verantwortungsbewusst handle.

Über Fälle wie in Berchtesgaden werde in der Szene viel diskutiert. Man muss es aber auch so sehen: „Wenn ein Kunde an einer einfachen Stelle stolpert, kann auch der Bergführer nichts dafür!“ Heidi Geyer

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