Regelmäßig berichtet der Propaganda-Dienst des Landes von Festen und Ehrentagen in Salzburgs Bezirken. Dabei stehen jedoch nicht die Jubilare und die Veranstaltungen im Fokus, sondern stets die Politiker.
Ein Vereinsjubiläum hier, eine Ehrung da. Eine Veranstaltung für Schulen dort, ein Betriebsbesuch weiter drüben. Jeden Tag gibt es im ganzen Land wichtige Termine dieser Art. Und überall drängen die Mitglieder der Landesregierung in die erste Reihe. Diesen Eindruck bekommt zumindest, wer die Fotoseite des Propaganda-Dienstes des Landes durchschaut.
Nur ein Beispiel: die 400-Jahre-Feier der Historischen Prangerschützen Bad Vigaun am vergangenen Wochenende. Ein gelungenes Brauchtumsfest mit vielen berichtenswerten Aspekten. 13 Fotos veröffentlichte das Landes-Medienzentrum davon. Auf allen 13 war Landeshauptfrau Karoline Edtstadler (ÖVP) zu sehen. So geht das meistens.
Bei Veranstaltungen, an denen Mitglieder der Landesregierung teilnehmen, bekommt man wenig vom Geschehen abseits der Politikerauftritte mit, wenn man sich auf das Landesmedienzentrum (LMZ) verlässt. Bei dessen Fotografen ist stets die Landesregierung im Mittelpunkt. Zumindest ist das bei Wohlfühlthemen wie Festen, Eröffnungen und Ehrungen so. Bei weniger angenehmen Anlässen wie Fahrverboten, Straßensperren oder Wildtier-Abschüssen springt praktisch nie ein Regierungsmitglied plötzlich ins Bild.
Landesvideos stoßen im Netz auf wenig Interesse
In einer Vielzahl an positiven Fällen finden die Politiker in den Aussendungen auch salbungsvolle Worte. Wird es aber kritisch, dann halten sie sich mit ihren Wortspenden in den LMZ-Meldungen zurück.
Ähnlich ist das auch bei der Video-Plattform „Salzburg On“, die das Land im Dezember 2024 an den Start geschickt hat. Es dominieren Wohlfühlthemen mit hohem Anteil an Regierungspolitikern. Die „Krone“ kennt die Zugriffszahlen für die Videoplattform im Internet.
Bis Mitte August 2025 waren es im Schnitt rund 1315 Aufrufe pro Tag. Das sind bescheidene Zahlen, da Großereignisse wie die Ski-WM, die vom LMZ intensiv betreut wurde, und die Festspieleröffnung in diese Zeit fallen. Bei solchen Zugriffszahlen würde sich jeder Medien-Manager in der Privatwirtschaft die Haare raufen.
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