„Jugendstreich“

Geldstrafe für einen falschen Polizisten (16)

Gericht
04.09.2025 13:30

Zwei junge Männer (16, 22), beide Österreicher, mussten sich am Donnerstag wegen versuchten Betrugs im Salzburger Landesgericht erklären: Laut Anklage gaben sie sich als Polizisten aus und wollten von einer Radlerin und einem Scooter-Fahrer eine Geldstrafe einheben. Nur einer der beiden Angeklagten wurde letztlich verurteilt.

Es war der 2. Mai beim Neutor in der Stadt Salzburg: Der 22-Jährige war mit Mamas BMW unterwegs und stoppte vor einer Ampel. Sein Beifahrer (16) öffnete das Seitenfenster, weil eine Radlerin und ein E-Scooter-Fahrer nahe am Fahrzeug vorbeifuhren. Gegenüber den beiden erklärte der 17-Jährige, dass er von der Polizei sei und sie nachfahren sollen.

„Wir wollten einen Scherz machen“, erklärte der Lehrling beim Prozess dem Richter. Sein Verteidiger hatte auch von einem „Jugendstreich“ gesprochen. Beim anschließenden Stopp kontrollierte der Jugendliche die Ausweise der beiden Gestoppten, gab sie auch seinem mitangeklagten Bekannten im Fahrersitz. 

Zeuge vereitelte Straftat
Doch während der vermeintlichen Amtshandlung kam ein Zeuge dazu, der sofort Zweifel äußerte und von „Fake-Polizisten“ sprach. „Wir sind dann davongefahren, weil wir Angst hatten“, führte der 16-Jährige aus, der sich auch geständig zum Vorwurf zeigte. Doch der zweite Angeklagte meinte, dass er sich nicht als Polizist ausgegeben habe – und gar nicht wusste, dass sein Beifahrer Geld verlangt habe. „Es war nicht meine Idee.“ Doch genau das Gegenteil behauptete der 16-Jährige: „Er hat genauso Schuld wie ich.“

Nach der Anhörung der Zeugen entschied der Richter: Schuldspruch und 480 Euro teilbedingte Geldstrafe für den 16-Jährigen (die Hälfte davon unbedingt), Freispruch im Zweifel für den 22-Jährigen. Beide Urteile sind nicht rechtskräftig. 

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