Der „Österreich“-Aufschlag ist in aller Munde und macht sich in jeder Geldbörse bemerkbar. Dass der Einkauf bei uns teurer ist als in Nachbarländern, gilt nicht nur bei Lebensmitteln, wie eine Online-Preiserhebung der AK Tirol zeigt: Der gleiche Drogerie-Warenkorb kostet in Österreich im Schnitt 156,27 Euro, in Deutschland 130,84 Euro – doch das ist noch nicht alles!
Die Verbraucherschützer verglichen für ihre Erhebung die Preise von 43 identen Marken-Drogerieprodukten bei Bipa, dm, MPreis, Müller, Interspar und Billa in Österreich sowie dm, Müller, Rossmann, Globus und Rewe in Deutschland. Während der teuerste Warenkorb (Rossmann) dort 132,21 Euro kostete, waren die gleichen Produkte bei Österreichs billigstem Anbieter (Bipa) um 143,76 Euro erhältlich, beim teuersten (Billa) um 169,57 Euro.
Marken in Deutschland, Billigprodukte in Österreich
Sogar innerhalb der Ketten war die Differenz groß: So betrug der Österreich-Deutschland-Unterschied sowohl bei Müller als auch bei dm je rund zwölf Prozent. Auf annähernd gleiche Preise kommt nur, wer in Deutschland die teuersten Markenartikel und hierzulande die günstigsten, ihnen entsprechenden Produkte kauft.
Erhoben wurden online die Preise von 43 identen Markendrogerieprodukten, von Pflegeartikeln bis zu Reinigungsmitteln. Es handelt sich um Bruttopreise, wobei die Umsatzsteuersätze von Österreich (20 Prozent) und Deutschland (19 Prozent) recht ähnlich sind. Die Preise wurden ohne Berücksichtigung von Mitglieds- oder Mengenrabatten erhoben, Aktionspreise wurden berücksichtigt.
Der heftigste Unterschied (bis zu 187,2 Prozent) zeigte sich bei der Flüssigseife Hygiene Plus von Palmolive, die in Deutschland ab 1,25 Euro, in Österreich bis zu 3,59 Euro kostet. Dahinter: Palmolive Naturals Cremedusche (119 Prozent), Hansaplast Classic (108,8 Prozent) und Nivea Sensitive Rasierschaum (83,3 Prozent). Lediglich fünf der 43 Vergleichsprodukte waren bei österreichischen Händlern im Schnitt billiger. Dazu zählen Elmex Zahncreme Kariesschutz, Syoss Shampoo und Tempo feuchte Toilettentücher.
„Internationalen Konzernen“ genauer auf die Finger schauen
Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl sieht den „Österreich-Aufschlag“ bestätigt. „Es besteht dringender Handlungsbedarf, sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene.“ Er fordert mehr Transparenz, Einblick und Kontrolle, „um den Umsatzsteigerungen und Gewinnen der internationalen Konzerne näher auf den Grund gehen zu können“.
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