„Organisiertes Chaos“

Opposition kritisiert Bildungspolitik

Innenpolitik
01.09.2025 16:56

Anlässlich des Schulstarts am Montag in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland hat die Opposition die Bildungspolitik der Regierung kritisiert. Die Schulen seien zu „sozialen Brennpunkten und Integrationsruinen verkommen“, sagte etwa FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl. Es handle sich um ein „weiteres Jahr im organisierten Chaos“.

„Wenn mittlerweile jeder vierte Schüler eine nicht deutsche Umgangssprache hat und die Zahl der außerordentlichen Schüler wegen mangelnder Deutschkenntnisse explodiert, dann sprechen wir nicht mehr von einer Herausforderung, sondern von einem ausgewachsenen Bildungsnotstand. Deutsch wird zur Fremdsprache in unseren eigenen Klassenzimmern (...)“, sagte Brückl. Besonders dramatisch sei die Entwicklung in Wien, wo in manchen Bezirken mehr als 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler eine andere Umgangssprache als Deutsch hätten.

Die Grünen warfen Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) unterdessen „Planlosigkeit“ und Untätigkeit in Bezug auf den Mangel an Lehrkräften vor. „Eltern müssen ihre Kinder in Schulen schicken, in denen schlicht das Personal fehlt – das ist ein unhaltbarer Zustand (...). Das, was vom Bildungsminister hängen bleibt, sind seine Vorschläge, Lehrerinnen und Lehrern ihr Gehalt zu kürzen und sie zusätzlich zum Unterricht in der Sommerschule zu verpflichten (...)“, sagte Bildungssprecherin Sigrid Maurer. Auf diese Weise werde der Lehrberuf nicht attraktiver.

Wiederkehr bei einem Medientermin in Klosterneuburg
Wiederkehr bei einem Medientermin in Klosterneuburg(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Mit Schülerinnen beim Durchsehen der Bücher
Mit Schülerinnen beim Durchsehen der Bücher(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Wiederkehr beruhigt: „Lage entspannt sich“
Bildungsminister Wiederkehr beruhigt. Österreichweit würden noch 183 Lehrstellen unbesetzt seien, das entspreche gerade einmal 0,15 Prozent aller Posten. „Und da hat noch nicht einmal die Schule im Westen Österreichs begonnen.“ Die Lage „entspannt sich (..) zum Glück deutlich“, sagte er am Montag bei einem Besuch in einem Gymnasium in Klosterneuburg (Niederösterreich). Am Montag hat das Unterrichtsjahr für mehr als eine halbe Million Schülerinnen und Schüler in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland begonnen. In den anderen sechs Bundesländern Österreichs haben 660.000 Kinder und Jugendliche noch eine Woche Ferien.

Neuerungen sind laut dem Bildungsminister in diesem Schuljahr etwa mehr Angebot der Schulpsychologie, Schulsozialarbeit auch an den AHS, berufsbildenden mittleren und höheren Schulen und schrittweise modernere Lehrpläne für Kinder mit Behinderungen.

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