Wie Traubensaft

Alkoholfreie Weine überzeugen im Geschmack kaum

Wirtschaft
27.08.2025 10:05

Alkoholfreie Alternativen gewinnen vor allem bei Jüngeren an Beliebtheit: Erstmals wurden nun entalkoholisierte Weine getestet. Geschmacklich gibt es noch Luft nach oben, dafür hat die Alternative deutlich weniger Kalorien.

Die weltweite Weinproduktion 2024 ist laut der internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) um fast fünf Prozent zurückgegangen – in Österreich sogar um 8,8 Prozent. Als Gründe werden klimatische Faktoren sowie neue Konsumgewohnheiten genannt. Der Trend zu alkoholfreiem Wein sei zwar laut VKI-Ernährungswissenschafterin Nina Eichberger erfreulich, bei vielen getesteten Produkten gäbe es aber noch deutliches Verbesserungspotential.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat mit der Arbeiterkammer Steiermark erstmals entalkoholisierte Weine sowie aromatisierte alkoholfreie Produkte aus Supermärkten, Onlinehandel und Fachgeschäften getestet. Nur acht von 25 Erzeugnissen wurden laut Aussendung mit „gut“ bewertet, Kritikpunkte waren unklare Kennzeichnungen und ausbaufähiger Geschmack.

Unklare Kennzeichnung, „weinfremd“ und „dumpf“
Laien und Weinexperten haben alkoholfreie Rotweine, Rosé, Weißweine und einen Perlwein ausporobiert. Im Gesamturteil wurden neben den acht als „gut“ eingestuften Produkten, 14 als „durchschnittlich“ und drei als „weniger zufriedenstellend“ bewertet. Die Expertenverkostung ergab ein schlechteres Ergebnis: Nur ein Wein bekam die Note „gut“, während 14 Produkte als „durchschnittlich“, acht als „weniger zufriedenstellend“ und zwei als „nicht zufriedenstellend“ eingestuft wurden. Einig waren sich beide Gruppen beim Geschmackssieger, Oleada Fizzy-Blanc, dem einzigen Perlwein im Test.

Trotz technischer Fortschritte gehen bei der Herstellung von alkoholfreiem Wein Aromen verloren, die durch Zusatzstoffe wie weineigene Aromen, Traubensaft oder Kohlensäure ausgeglichen werden. Geschmacklich erinnern daher laut Eichberger viele der Produkte eher an Traubensaft als an Wein. Begriffe wie Rosé, Pinot Noir, Chardonnay oder Sangiovese können zudem zu Verwirrung beitragen und hätten Täuschungspotenzial für Konsumenten. Teilweise enthielten die getesteten Produkte auch Zusätze wie weinuntypische Aromastoffe, Fruchtsaft oder Kräuterauszüge, die laut Weingesetz in alkoholfreiem Wein nicht erlaubt wären. „Eine klare und transparente Kennzeichnung auf der Vorderseite sowie umfassende Produktinformationen direkt auf dem Etikett wären daher wünschenswert.“

Die positiven Seiten der alkoholfreien Weine sind der nicht bzw. kaum vorhandene Alkohol und dessen geringerer Kaloriengehalt. Dieser lag beim Test im Schnitt unter dem von herkömmlichem Wein bei rund 22 Kalorien pro 125 Milliliter. Mikrobiologisch waren alle Produkte in Ordnung.

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