Hilft Sonntagsöffnung?

Jeder zehnten Gemeinde fehlt Lebensmittelgeschäft

Oberösterreich
26.08.2025 18:00

Sogenannte Hybridmärkte ohne Personal sollen am Sonntag aufsperren dürfen, fordert Oberösterreichs Handelsobmann. Das könnte den Engpass an Nachversorgern am Land verringern – laut Wirtschaftskammer haben 
45 Gemeinden kein Lebensmittelgeschäft.

Pünktlich zum Sommerende ist erneut eine Debatte über die Sonntagsöffnung entbrannt. Wer an Feiertagen unbedingt aufsperren will, kann einen Antrag an die Landesregierung stellen – die „Krone“ berichtete. In Oberösterreich sind aktuell nur drei solcher Ausnahmegenehmigungen ganzjährig ausgestellt: für Sankt Wolfgang, Hallstatt sowie den Spar am Linzer Hauptbahnhof. Weitere fünfmal wurde heuer die Sonntagsöffnung temporär erlaubt, etwa während der Kaiserwoche in Bad Ischl und des Georgimarkts in Wildenau. Ansonsten sind die Läden an Feiertagen per Gesetz dicht.

In Hallstatt darf sonntags geöffnet werden.
In Hallstatt darf sonntags geöffnet werden.(Bild: Spitzbart Wolfgang)

Supermärkte ohne Personal
„Eine generelle Öffnung braucht es nicht“, sagt Martin Sonntag, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer (WK) OÖ. Damit widerspricht er anderen Wirtschaftstreibenden, die gerne sieben Tage pro Woche aufsperren würden. Dennoch fordert der Branchensprecher eine Änderung – und zwar bei sogenannten Hybrid-Supermärkten.

Dort stehen meist nur noch vormittags Verkäufer hinter der Kassa, zu Mittag gehen die Beschäftigten nach Hause. Doch Kunden können am Nachmittag weiter einkaufen – mit einer Bankomatkarte öffnen sie die Türe, bezahlt wird an der Selbstbedienungskassa. Vor allem in ländlicheren Regionen boomt dieses Modell.

Gesetzesänderung soll Nahversorger retten
„Der Grundgedanke des Öffnungszeitengesetzes war der Mitarbeiterschutz. Wenn kein Mitarbeiter beschäftigt wird, sollte es nicht gelten. Wir wollen eine Hausverstandslösung“, sagt Spartenobmann Sonntag. Sein Vorschlag: „Hybridshops sollen auch am Sonntag öffnen dürfen, wenn kein Personal beschäftigt wird.“ Das sei auch eine Möglichkeit, wieder mehr Gemeinden mit Nahversorgern auszustatten. Derzeit müssen laut WKOÖ 45 Kommunen in Oberösterreich ohne Lebensmittelgeschäft auskommen – das ist rund jede zehnte Gemeinde. In einigen davon dürfte es zumindest Hofläden geben.

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