Bei uns wird gerade um das geplante neue Elektrizitäts-Wirtschafts-Gesetz trefflich gestritten. Es soll immerhin den Ausbau der Ökostromerzeugung anfeuern. Hintergrund ist natürlich der jüngst beschlossene Klimaplan der EU, wonach die Treibhausgasemissionen bis 2040 um 90 % geringer als 1990 sein sollen. 2050 soll Europa dann rechnerisch netto kein CO₂ mehr ausstoßen. Wohlgemerkt in der ganzen Union als gemeinsames Ziel. Wie viel dazu jedes Land beiträgt, ist eine ganz andere Frage. Österreich hat sich dabei schon in der vorigen Regierung als Musterschüler vorgedrängt und sich sogar zu 100 % Reduktion bis 2040 verpflichtet, und diese extrem hohe Latte wurde jetzt sehr generös beibehalten.
Je nach Klima-Bewegtheit mag man das auch für richtig halten. Doch nüchtern betrachtet heißt das, wir haben nur 15 Jahre für etwas Zeit, bei dem sich die anderen 25 Jahre geben. Wie die letzten Beispiele beweisen, geht das nicht ohne milliardenteure Förderprogramme, trotz der dramatischen Situation der Staatsfinanzen, langfristigen Unterstützungszahlungen, und dass gewisse Industrien dann kaum noch in Österreich existieren können, ist auch mehr als eine Drohung. Da wirkt selbst das beste Öko-Ausbaugesetz höchstens wie ein Pflaster auf ein gebrochenes Bein. Blöd auch, dass für das Klima trotzdem nichts gewonnen ist, denn wenn wir morgen quasi alles bei uns zusperren, dann brauchen eben andere EU-Länder entsprechend weniger zu tun. Harakiri mit Anlauf nennen das manche.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.