Russland hat eine große Offensive in Richtung Ukraine gestartet und in 24 Stunden den größten Gebietsgewinn seit einem Jahr erzielt. Offenbar versuchet Moskaus Armee, die schwächelnde, ukrainische Abwehr zu überlaufen.
Wie die Auswertung von Daten des US-Instituts für Kriegsstudien (Institute for the Study of War) durch die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch ergab, übernahm oder beanspruchte die russische Armee im Laufe des Dienstags die Kontrolle über ein Gebiet von 110 Quadratkilometern – was seit Ende Mai 2024 nicht mehr geschehen war.
Selenskyj in Berlin eingetroffen
Unterdessen traf der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj für seine Teilnahme an den geplanten Ukraine-Videokonferenzen unter anderem mit Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz und US-Präsident Donald Trump in Berlin ein. Bei dem virtuellen Gipfel am Nachmittag soll das Treffen Trumps mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska am Freitag vorbereitet werden.
Bei den Gesprächen am Mittwoch solle es „unter anderem um weitere Handlungsoptionen gehen, um Druck auf Russland zu erzeugen“, hatte Deutschlands Regierungssprecher am Montag erklärt. Geplant sind demnach unterschiedlich zusammengesetzte Gesprächsrunden, an denen auch die Staats- und Regierungschefs Frankreichs, Großbritanniens, Finnlands, Italiens und Polens teilnehmen sollen.
Ebenfalls angekündigt wurden EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Ratspräsident António Costa, NATO-Generalsekretär Mark Rutte sowie US-Vizepräsident JD Vance. Im Anschluss wollte Merz am Nachmittag in Berlin die Presse informieren.
Putins Bedingungen für Kriegsende unverändert
Im Vorfeld des Gipfels bekräftigte Russland seinen Anspruch auf vier ukrainische Regionen. Moskaus Haltung zur Beendigung des Krieges sei konstant, erklärte der Sprecher des Außenministeriums, Alexei Fadajew. Die von Präsident Putin im Juni 2024 dargelegte Position habe sich nicht geändert.
Putin hatte damals den vollständigen Abzug der ukrainischen Truppen aus vier Regionen des Landes gefordert, die Russland für sich beansprucht. Nicht alle werden vollständig von russischen Truppen kontrolliert. Trump hatte im Vorfeld seiner Begegnung mit Putin Gebietsveränderungen ins Gespräch gebracht.
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