


Mit drastischen Mitteln kam diese selbstbewusste Frau zu ihrem Recht: Katharina von Görz inhaftierte ihren eigenen Mann.
Außergewöhnlich war das Leben der Katharina von Garai, Gräfin von Görz (etwa 1418 bis 1472): Sie ließ zweimal ihren Ehemann Heinrich IV. auf Schloss Bruck einsperren, seine Burgen stürmen und plündern, etwa Burg Priessenegg bei Hermagor, wie Historikerin Christina Antenhofer im Bulletin des Geschichtsvereines berichtet. Was heute drastisch und in einer Ehe völlig unpassend erscheint, war damals rechtlich in Ordnung, denn Heinrich hatte Katharina keine Güter übertragen. Beim Tod ihres Mannes wäre sie unversorgt gewesen. Ihre drastische Intervention hatte Erfolg: Sie konnte mit Hofstaat auf Grünburg im Gitschtal residieren.
Der alte Trunkenbold und die kluge Frau
Enea Silvio Piccolomini, der spätere Papst Pius II., traf das Ehepaar in St. Veit und beschrieb Heinrich, der etwa 40 Jahre älter als seine Frau war, als unordentlichen Fürsten und Trunkenbold. Katharina nahm er hingegen als noble, kluge Frau wahr.
Das neue Bulletin des Geschichtsvereines für Kärnten ist um zehn Euro im Buchhandel oder über die Homepage des Vereines erhältlich. Infos und Bestellungen unter https://geschichtsverein.ktn.gv.at/
Das aktuelle Bulletin des Geschichtsvereines unter dem Redaktionsleiterduo Heidi Rogy und Peter Wiesflecker weiß noch viel Spannendes zu berichten: So findet sich darin ein Beitrag des Archäologen Franz Glaser über Heilquellen und Heilbäder in der Antike. Hervorgehoben wird dabei Teurnia im heutigen St. Peter in Holz in der Nähe von Spittal: Die Quelle am Holzerberg war damals nicht erklärbar, daher wurde ihr besondere Heilkraft zugesprochen. Ein bedeutendes Heiligtum für den keltischen Gott Grannus wurde dort errichtet; Grannus setzten die Römer mit Apollon gleich.
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