Literaturfest

Zammelsberg: Erinnerung aus Stein für Wortkünstler

Kärnten
10.08.2025 18:46

Zum bereits 60. Zammelsberger Treffen lädt die Dichtersteingemeinschaft, die wieder bekannte Schriftsteller ehrt; einen, dessen Texte zu Liedern wurden, einen, der „ottos mops“ bekannt gemacht hat, einen, der eine Frau war...

Vom Zammelsberg bei Weitensfeld auf 1100 Metern Seehöhe sieht man bei klarem Wetter bis zu den Karawanken. In der Idylle oberhalb der Kirche begegnet der Besucher bei einem Spaziergang großen Literaten wie Goethe und Schiller, Fontane, Musil, Brecht, Lavant, denen im Dichterhain Gedenksteine gesetzt wurden. Der Kärntner Dichterweg erinnert an heimische Schriftsteller. Denn seit 1965 organisiert die Dichtersteingemeinschaft die Zammelsberberger Treffen, bei denen Literaten Gedenksteine gesetzt, Ehrenkrüge verliehen, Texte gelesen und gesungen werden, sich Schriftsteller vernetzen können.

Jahr der Jubiläen
Seit 40 Jahren ist Dieter Hölbling-Gauster Obmann des Vereines, der gut 500 Mitglieder zählt. Anlässlich dieser 60 Jahre DGZ und 40 Jahre „Neue DGZ“ erscheint der siebente Sammelband der Autorengemeinschaft. Und natürlich werden am Zammelsberg auch heuer am Mariä Himmelfahrtstag die Literatur und die Literaten gefeiert.

Zitat Icon

Es ist ein besonderes Jahr für unsere Gemeinschaft. 60 Jahre DGZ; 40 Jahre Neue DGZ; unser siebenter Sammelband erscheint und beinhaltet Beiträge von über 20 Autorinnen und Autoren unserer Gemeinschaft.

Dieter Hölbling-Gauster, Obmann der Dichtersteingemeinschaft Zammelsberg

Josef Hopfgartner
Am Kärntner Dichterweg wird ein Gedenkstein für Josef Hopfgartner enthüllt. Über seine Bücher und Lesungen sowie Rundfunksendungen wurde Josef Hopfgartner (1913 – 1981) bekannt. Weil er einen wichtigen Beitrag zum Kulturleben und für die Literatur im Speziellen leistete, erhielt er 1977 den Titel Professor verliehen. Die „Kärntner Messe“ und die „Neuen Kärntner Lieder“, die in Zusammenarbeit mit Hellmuth Drewes entstanden sind, verbinden viele mit Josef Hopfgartner. Der in Gerlamoos bei Steinfeld im Drautal geborene Hopfgartner war Lehrer in einigen Orten in Oberkärnten. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Heimkehr aus der französischen Gefangenschaft war er Pädagoge und Schulleiter in Steinfeld und Spittal – und immer veröffentlichte er Gedichte und Erzählungen, später auch in Mundart.

60. Zammelsberger Treffen

Das Festprogramm beginnt am Donnerstag, 14. August (19.30 Uhr), im Kultursaal Weitensfeld/Gurktalerhof mit einem Festakt, mit einer Ausstellung von Eindrücken aus den vergangenen Jahrzehnten, mit Büchertisch und Präsentation des siebenten Sammelbandes der DGZ. Musikalisch gestalten den Abend der Singkreis Ars Musica Althofen und das 78er Klarinettenquartett.

Am Freitag, 15. August, feiern die Literaten und Gäste um 9 Uhr in der Pfarrkirche in Weitensfeld Gottesdienst und treffen einander danach zu Lesungen im Kultursaal. Nach dem Mittagessen werden im Dichterhain am Zammelsberg die Gedenksteine enthüllt und der Ehrenkrug vergeben.

Musikalisch erfreuen der Kärntner Viergesang und die Alphornbläser Valcanale.

Danach beginnt das schon traditionelle offene Singen mit Ilse Storfer-Schmied.

Gerhart Ellert: Der Schriftsteller, der eine Frau war
Erneuert wird die Gedenktafel am Stein von Gerhart Ellert am Dichterweg. Ihr Buchverlag riet Gertrud Schmirger (1900 – 1975) zu diesem männlichen Pseudonym. Die Tochter eines Wolfsberger Primararztes hatte Privatunterricht in St. Paul im Lavanttal erhalten, maturiert, studiert und zahlreiche, oft historische wie „Attila“, „Karl V.“, „Wallenstein“ oder „Richelieu“, Dramen, Hörspiele und Jugendbücher verfasst, die zu Bestsellern wurden. Ellert erhielt den Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur, den Ehrenring der Stadt Wolfsberg und den Titel Professor. Der Nachlass der Schriftstellerin befindet sich im Stift St. Paul.

Neue Sprache, neue Formen
Das Spiel mit Sprache, mit Klang und Form zeichnete Ernst Jandl (1925 – 2000) aus, der am 1. August seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Ihm zu Ehren wird im Dichterhain ein Gedenkstein enthüllt.

Herbert Flattner-Gedenkpreis

 „Das Leben – ein Traum?“ ist das Thema für Autoren, die den Herbert Flattner-Gedenkpreis gewinnen wollen. Alle Genres sind erlaubt. Nur bislang in Büchern Unveröffentlichtes darf eingereicht werden. Eine Einsendung pro Autor oder Autorin je Genre ist möglich. Preise: 1. Preis: 300 Euro; 2. Preis: 200 Euro; 3. Preis:  100 Euro; und jeder dieser Sieger bekommt Herbert Flattners „Gesammelte Werke“.

Einsendeschluss: 1. Oktober 2025.

Die Preisvergabe findet auf der Brauchtumsmesse im November in Klagenfurt statt. Die Siegestexte werden zudem in der Ausgabe Nr. 4 der „Nachrichten der DGZ“ 2025 abgedruckt.

Einsendungen an: Dieter Hölbling-Gauster, Hafendorf 37, 9344 Weitensfeld d.hoelbling@aon.at Kennwort „Herbert Flattner- Gedenkpreis 2025“

„Ålls kimmt ausn Herzn“ ist der Titel des fünften Gedichtbandes von Franz Trainacher (69), der in Gurk geboren wurde, aber seit Jahren in Klagenfurt lebt. Ihm wird beim Zammelsberger Treffen der Ehrenkrug verliehen.

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