Mit 69 Jahren

Erster Iron-Maiden-Sänger Paul Day verstorben

Musik
30.07.2025 11:56

Trauer bei Metal-Fans: In seiner Wahlheimat Australien verstarb Paul Mario Day an Krebs – er war bei der Bandgründung 1975 der allererste Sänger von Iron Maiden und reüssierte später bei Bands wie More oder The Sweet. Der Londoner hinterlässt eine tiefe Lücke in der Welt der harten Stromgitarren.

kmm

Es ist noch keine zwei Wochen her, als Iron Maiden vor rund 50.000 Fans im restlos ausverkauften Wiener Ernst-Happel-Stadion ihr bislang größtes Konzert auf österreichischem Boden spielten. Garniert war der Gig mit einer beeindruckenden Videoshow, einer Setlist, die sich auf die wichtigsten Jahre der Band konzentrierte (1980 bis 1992) und mit einem Rudel hochmotivierter Musiker, deren offizielles Pensionsalter nicht vor engen Spandexhosen und akrobatischen Sporteinlagen auf der Bühne schützten. Besonders beeindruckend agierte dabei Frontmann Bruce Dickinson, der mit 66 Jahren in der Blüte seines Fitnesslebens zu stehen scheint.

Vom Bandchef angeworben
Als Bassist Steve Harris Iron Maiden zu Weihnachten 1975 ins Leben rief, war Dickinson aber noch kein Teil der Londoner. Als Frontmann wurde der damals 19-jährige Paul Mario Day angeworben, der damit zum offiziell allerersten Sänger der Kultband wurde. Ebenfalls an Bord der Urbesetzung: Drummer Ron Matthews und die Gitarristen Dave Sullivan und Terry Rance. Der im Londoner Stadtteil Whitechapel geborene Day hielt sich aber nur ein Dreivierteljahr und wurde im Oktober 1976 von Dennis Wilcock ersetzt. Auf der später veröffentlichten DVD „Iron Maiden: The Early Days“ wurde erwähnt, dass er wegen seiner mangelnden Bühnenpräsenz entlassen wurde. Day selbst beanspruchte später eine Mitautorenschaft am Song „Strange World“.

In einem Gespräch mit der Onlineplattform „Blabbermouth“ 2019 sagte Day über seinen Rauswurf: „Steve sagte: ,Du musst besser werden. Du musst mehr im Gesicht des Publikums sein. Du musst souveräner sein. Du musst ein Held sein.‘ Und ich stimmte ihm zu, aber ich wusste nicht, wie ich das anstellen sollte. Ich wurde vielleicht drei Monate lang gewarnt: ,Reiß dich zusammen. Reiß dich zusammen.‘ Und ich wollte es, ich wusste nur nicht, wie ich es anstellen sollte. Das Lustige ist, dass die schlimmste Erfahrung die beste Lektion war, denn als ich die Kündigung bekam und mich so ausgenommen fühlte, hat mich das verändert.“

Fruchtbare Post-Maiden-Zeit
Nach seiner Zeit bei Iron Maiden sang Day bei der britischen Heavy-Metal-Band More, die 1981 mit ihrem Album „Warhead“ bekannt wurde. Zwischen 1983 und 1984 war Day Frontmann der kurzlebigen Metal-Band Wildfire. Seine größten Erfolge feierte er ab 1985, als er sich den damals in neuer Besetzung formierten Glam-Rock-Legenden The Sweet anschloss und mit derem Gitarrist Andy Scott und Schlagzeuger Mick Tucker zusammenarbeitete. Seit 1986 lebte der gebürtige Londoner Day in Australien, wo er ebenfalls bei verschiedenen Bands als Sänger tätig war.

Wie das Magazin „Parade“ berichtet, erlag der Musiker einer Krebserkrankung und „schlief friedlich“ in seinem Haus in seiner Wahlheimat Australien ein. Seine spätere Band More bestätigte mittlerweile den Tod auf Instagram und würdigte Day als „großartigen Sänger“ und „beliebte Figur in der britischen Rockmusik“. Auch Andy Scott von The Sweet kondolierte bereits öffentlich. Eine offizielle Reaktion von Iron Maiden selbst steht bis dato noch aus.

Porträt von Wien Krone
Wien Krone
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