Erdbeben im Pazifik
So bereiten sich die USA jetzt auf hohe Wellen vor
Nach einem schweren Erdbeben am Mittwoch haben mehr als drei Meter hohe Tsunami-Wellen Russlands Pazifikküste erreicht. Die stärkste Welle war fünf Meter hoch. Nach Russland und der japanischen Halbinsel Hokkaido dürfte es die Vereinigten Staaten treffen.
„Das heutige Erdbeben war schwer und das stärkste seit Jahrzehnten“, sagte der Gouverneur der russischen Halbinsel Kamtschatka, Wladimir Solodow. Russische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sagten, dass das Beben der Stärke 8,8 das stärkste in der Region seit 1952 gewesen sei. Mindestens sechs Nachbeben folgten. Das Epizentrum lag im Osten Russlands.
Laut den Behörden wurden mehrere Menschen verletzt und in Krankenhäuser gebracht. Ein Kindergarten wurde zum Teil zerstört. Die Einrichtung sollte an diesem Freitag nach einer Sanierung wieder öffnen. Dort wurde laut dem Gouverneur niemand verletzt. Der Zivilschutz teilte mit, dass der Hafen der russischen Stadt Sewero-Kurilsk und ein Fischereiunternehmen teilweise überflutet worden seien. Die Bevölkerung wurde in Sicherheit gebracht, darunter auch 60 Urlauberinnen und Urlauber. Das Wasser drang 200 Meter ins Landesinnere ein.
Auch für einige Gebiete in Japan wurden Evakuierungsanordnungen erlassen. Der Tsunami erreichte am Nachmittag (Ortszeit) einen Hafen im Norden, eine Welle in der Höhe von 1,3 Metern wurde verzeichnet. Es handelt sich um das schlimmste Erdbeben weltweit seit Fukushima 2011.
Immer mehr Warnungen im Pazifik-Raum
Das staatliche Tsunami-Frühwarnsystem in den USA sprach von Wellen von bis zu drei Metern Höhe, die den US-Bundesstaat Hawaii erreichen könnten. Gouverneur Josh Green sagte, dass bisher keine folgenschweren Wellen aufgetreten seien. Man habe alle Flüge von und nach Maui vorsorglich gestrichen, auch alle Handelshäfen auf der Insel wurden geschlossen.
Hier liegt das Epizentrum des Erdbebens:
Weiter entfernte Pazifikstaaten wie die Philippinen und Indonesien wappneten sich ebenfalls für drohende Wellen. Auch in Mexiko, Peru, Guatemala und Ecuador gab es örtliche Warnungen, darunter für die Galápagos-Inselgruppe. Möglich sind Wellen außerdem an den Küsten Chiles, Costa Ricas, Französisch-Polynesiens und der Pazifikinsel Guam, in abgeschwächter Form zudem in Australien, Kolumbien, Mexiko, Neuseeland und Taiwan. Inzwischen hoben die Philippinen die Warnung wieder auf.
So entstehen Tsunamis
Tsunamis sind Flutwellen, die von Erdbeben, Erdrutschen oder Vulkanen unter der Meeresoberfläche verursacht werden. Der Begriff kommt aus dem Japanischen und bedeutet „Welle im Hafen“. Tsunamis bestehen aus einer Serie von Wellen, die sich im tiefen Ozean mit Geschwindigkeit von mehr als 800 Kilometern pro Stunde ausbreiten können.
Die bisher schwerste Tsunami-Katastrophe der jüngeren Geschichte ereignete sich am 26. Dezember 2004 im Indischen Ozean vor Sumatra. Ungefähr 230.000 Menschen kamen ums Leben.
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