Vater jetzt im Krieg
Amerikaner fliehen vor „Gender-Wahn“ nach Russland
Um der Wokeness in den USA zu entkommen, ist eine Familie aus Texas in die Region Moskau ausgewandert. Doch der Traum von einem besseren Leben bewahrheitete sich nicht. Ganz im Gegenteil, gestaltet sich der Alltag viel schwieriger als gedacht. Und der Familienvater kämpft an der Front – er würde dort „den Wölfen zum Fraß vorgeworfen“, zeigt sich die Ehefrau entsetzt.
In den vergangenen Jahren inszeniert sich Russland zunehmend als Bastion „traditioneller Werte“ – es ist ein Narrativ, das sowohl den brutalen russischen Angriffskrieg auf die Ukraine als auch Wladimir Putins anhaltende Herrschaft rechtfertigen soll. Mit einem Visum für „gemeinsame Werte“ versucht der Kreml, Bürger aus sogenannten „unfreundlichen Ländern“ anzulocken, die sich durch die liberale Politik im eigenen Land entfremdet fühlen. Laut dem russischen Innenministerium hatten bis Mai 2025 rund 1100 Personen ein solches Visum beantragt.
Einige Amerikaner, die das Programm nutzten, mussten feststellen, dass Russland doch nicht der erhoffte Zufluchtsort ist. Darunter fallen die Huffmans, eine texanische Familie. Sie war Anfang 2025 in die Region Moskau ausgewandert und dokumentiert seither ihre Erfahrungen auf Youtube. Um schneller die russische Staatsbürgerschaft zu erlangen und besser von der Gesellschaft angenommen zu werden, trat der Vater der russischen Armee bei. Doch nun häufen sich Meldungen, wonach er an der Front verstorben sein soll. Das russische Exilmedium Medusa hat den Fall umfassend untersucht.
„LGBT-Indoktrinierung“ und „schlechtes Essen“
Am 9. März veröffentlichte der YouTube-Channel Huffman Time das Video „Russia , WHYY?” – ein Mann mittleren Alters, Derek Huffman, beschreibt, was ihn zu diesem Schritt bewogen hatte. „Es begann vor ein paar Jahren mit der LGBT-Indoktrinierung“, schildert der kahlköpfige Mann. „Heutzutage kann man den Fernseher gar nicht mehr einschalten, ohne dass in Zeichentrickfilmen für Kinder über Sex und Geschlecht gesprochen wird.“ Aufgrund der weißen Hautfarbe sei ihnen in den USA stets suggeriert worden, „wir seien rassistisch und bekämen aufgrund unserer Hautfarbe nicht die gleichen Chancen“, führte der Wahl-Russe aus.
Auch das Essen sei ein wichtiger Punkt gewesen: „Es gibt so viele Lebensmittel, die in vielen anderen Ländern illegale Inhaltsstoffe enthalten, in unserem Land jedoch völlig legal sind. Rote Farbstoffe, alle möglichen Chemikalien, Fluroid im Wasser und so weiter“, beschwerte sich Derek.
Ein „amerikanisches Dorf“ in Russland
Einige Zeit lang hätten er und seine Frau versucht, die drei Töchter vor der „Indoktrinierung“ durch die US-Regierung mit Heimunterricht zu schützen. Bis er eines Tages auf einen Artikel über ein „amerikanisches Dorf für englischsprachige Christen“ in Russland gestoßen sei. Dieses war Teil einer Initiative des kremlfreundlichen Radiomoderators Tim Kirby, der 2006 aus den USA nach Russland emigriert war. Trotz des Hypes rund um das Projekt leben den Angaben nach zwei Jahre später nur zwei Familien dort.
In den ersten Videos wirken die Huffmans noch gut gelaunt und optimistisch, auch wenn hin und wieder Verwirrtheit durchsickert. Das Erlernen der russischen Sprache ist komplex und die Bürokratie im Land besteht aus lauter Hürden. Trotzdem will sich die Familie vorerst sicher sein: Es ist Amerika, das moralisch verfallen sei. Doch der Schein trügt, wie die Realität den gutgläubigen Auswanderern noch vor Augen führen sollte.
Ab an die Front
Zwei Monate nach der Ankunft in der Region Moskau meldete sich Derek freiwillig zum Militärdienst, belegen die Videos. Die Familie rechnete sich Chancen aus, damit eine bessere medizinische Versorgung und eine anspruchsvolle Schulbildung für die Töchter zu erlangen. Auch die Bezahlung scheine großzügig – zumindest auf dem Papier. „Es ist natürlich hart, denn es ist das Militär und wir sind in Russland. Also es ist definitiv ein Kampf“, sollte seine Ehefrau DeAnna später feststellen. Auch die Vorstellung von besseren Lebensmitteln bewahrheitete sich nicht: Die Ehefrau räumte Probleme mit der Qualität der verfügbaren Nahrung an der Front ein. In den Clips wirkt Derek komplett ausgemergelt.
Ebenfalls als Märchen entpuppten sich die Versprechungen vom hohen Gehalt: „Migranten bekommen nicht das Geld, das auf den Plakatwänden und Schildern überall steht. Sie bekommen zwar einen Bonus, aber leider ist es nicht so viel, wie man denkt“, meinte DeAnna enttäuscht.
„Den Wölfen zum Fraß vorgeworfen“
Dereks Ausbildung in der Armee wurde zur regelrechten Tortur. „Wenn man in einer Sprache unterrichtet wird und diese nicht versteht, wie wird man dann überhaupt unterrichtet“, fragt sich die Amerikanerin. Sie kommt zu dem traurigen Schluss: „Er hat das Gefühl, den Wölfen zum Fraß vorgeworfen zu werden.“ Seit 23. Juli kursieren Meldungen auf X, wonach Derek Huffman im Kampf gefallen sein soll. DeAnna bestreitet dies uns lud ein 18-minütiges Video hoch, in dem sie angeblich ein Telefongespräch mit ihrem Mann führt. Medusa konnte keine unabhängige Bestätigung oder Beweise für seinen Tod einholen.
Geld dürfte der Familienvater beim Militär bislang keines gesehen haben. „Er ist seit einem Monat weg und hat nichts bekommen“, erzählt DeAnna. Sollten diese Behauptungen stimmen, wäre das nichts Ungewöhnliches. Immerhin sind falsche Versprechungen über das große Geld und vermeintlich ungefährliche Einsätze an der Front zentraler Bestandteil bei der Rekrutierung von Ausländern in Russland. Auch berichten russische Soldaten, dass sie seit Kriegsbeginn ihre Ausrüstung selbst kaufen müssten.
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