Wenige Stunden

Thailand & Kambodscha: Waffenruhe hielt nur kurz

Ausland
29.07.2025 08:38

Nur wenige Stunden nach Inkrafttreten einer Waffenruhe im Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha hat die thailändische Armee der Gegenseite eine Verletzung der Vereinbarung vorgeworfen. 

„Zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Vereinbarung stellte die thailändische Seite fest, dass kambodschanische Streitkräfte bewaffnete Angriffe auf mehrere Gebiete innerhalb des thailändischen Hoheitsgebiets gestartet hatten“, erklärte Armeesprecher Winthai Suwaree am Dienstag. 

Dies stelle einen „vorsätzlichen Verstoß gegen die Vereinbarung dar“ und sei ein klarer Versuch, „das gegenseitige Vertrauen zu untergraben“, fügte der Sprecher hinzu. „Thailand ist gezwungen, entsprechend zu reagieren und sein legitimes Recht auf Selbstverteidigung auszuüben“, betonte er.

Feuerpause begann um Mitternacht
Die Feuerpause hatte in der Nacht auf Dienstag um Mitternacht (Ortszeit) begonnen. In der 20 Kilometer von der Grenze entfernt gelegenen kambodschanischen Stadt Samraong berichtete ein AFP-Journalist, dass die Explosionen eine halbe Stunde vor Mitternacht aufgehört hätten und die Ruhe bis zum Morgengrauen anhielt. „Die Lage an der Front hat sich seit der Waffenruhe um Mitternacht entspannt“, erklärte seinerseits der kambodschanische Regierungschef Hun Manet am Dienstag in der Früh auf Facebook.

Auch nach Angaben des stellvertretenden Ministerpräsidenten von Thailand, Phumtham Wechayachai, herrscht nun an der Grenze zwischen Thailand und Kambodscha Ruhe. Vor Journalisten sagte Wechayachai hochrangige Offiziere beider Seiten würden um 10 Uhr Ortszeit zusammenkommen, um über die Umsetzung der am Montag in Malaysia verkündeten Waffenruhe zu sprechen. Eine Stellungnahme des kambodschanischen Außenministeriums lag dazu zunächst nicht vor. Die Waffenstillstandsvereinbarung hatte ursprünglich Gespräche zwischen den Militärs für 7 Uhr am Dienstag vorgesehen.

Zuvor hatten sich Thailand und Kambodscha bei Friedensgesprächen in der malaysischen Stadt Putrajaya auf eine „bedingungslose“ Waffenruhe geeinigt. Der Vereinbarung zufolge soll es am Dienstagmorgen ein Treffen der Militärchefs Thailands und Kambodschas geben. Zudem werden sich die Grenzkommission der Nachbarländer am kommenden Montag in Kambodscha treffen.

38 Tote im Grenzkonflikt
Bei den am Donnerstag ausgebrochenen Kämpfen waren nach offiziellen Angaben mindestens 38 Menschen getötet worden. Auf thailändischer Seite wurden laut Bangkok elf Soldaten und 14 Zivilisten getötet. Phnom Penh bestätigte den Tod von acht Zivilisten und fünf Soldaten.

Die Gefechte waren die jüngste Eskalation in einem seit Jahrzehnten andauernden Streit um die Grenzziehung im sogenannten Smaragd-Dreieck, wo die thailändische Provinz Surin und die kambodschanische Provinz Oddar Meanchey sowie der Nachbarstaat Laos aneinander grenzen. Fast 300.000 Menschen flohen wegen der jüngsten Kämpfe aus ihren Dörfern, 138.000 auf der thailändischen und 140.000 auf der kambodschanischen Seite der Grenze.

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