„Wird immer zacher“

Vincent Kriechmayr: Die Tendenz heißt Karriereende

Vincent Kriechmayr(Bild: AFP/CORNELIUS POPPE)

Vincent Kriechmayr geht heuer in seine womöglich letzte Saison. Coach Andi Evers hat klare Visionen.

„Die Tendenz geht schon in diese Richtung“, bestätigt Vincent Kriechmayr. Die aktuelle Ski-Saison könnte seine letzte sein, das Karriereende steht vor der Tür. „Ich bin 33 Jahre, habe bisher eine schöne Karriere gehabt – natürlich hätte ich gerne mehr gewonnen. Aber ich glaube, das wird jeder sagen, wenn er aufhört.“

Vincent Kriechmayr(Bild: GEPA)

Obwohl der Sport nach wie vor „wie ein Hobby, ein Privileg ist“, spürt er die Begleiterscheinungen: „Es braucht immer mehr Überwindung, jedes Mal an das absolute Limit zu gehen. Aber das musst du, sonst hast du keine Chance. Und auch im Kondi-Training musst du brennen, die letzten Meter gerne gehen – das wird immer zacher.“ Heuer, das ist klar, will es Vinc noch einmal wissen – während er fünf WM-Medaillen holte, fehlt ihm eine bei Olympia: „Das ist ein großes Ziel.“

Andi Evers(Bild: APA/BARBARA GINDL)

„Als Touristen wollen wir nicht auftauchen“
Wie für die restliche Speed-Truppe, die in den letzten Saisonen arg gebeutelt war, heuer mit Andi Evers einen neuen Trainer bekommt. „Früher war der Abfahrtssport wie ein Nationalsport, da müssen wir wieder hin“, tönt der 57-Jährige. „Der Anspruch ist es, Rennen zu gewinnen. Als Touristen wollen wir nicht auftauchen.“

Weltmeister Raphael Haaser & Co. machten am Mittwoch auf dem Eis eine gute Figur.(Bild: Tröster Andreas)

Der Ex-Trainer von Hermann Maier glaubt auch an kurzfristige Erfolge, meinte bei einer Eishockeyeinheit der Athleten in der Red-Bull-Akademie: „Es ist nicht alles so schlecht wie es ausschaut. Es braucht die Überzeugung, gewinnen zu können.“ Die hat Daniel Hemetsberger, der im Sommer heiratete, als Schlagzeile bald gerne lesen würde: „Hemetsberger holt seinen ersten Weltcupsieg.“