Dass Menschen ertrinken, liegt nicht immer daran, dass sie nicht schwimmen können. Oft hat der Badetod eine medizinische Ursache. Ein Kärntner Wasserretter klärt auf.
Die Badesaison in Kärnten hat erst vor Kurzem gestartet - und schon jetzt sind tragischerweise drei Todesopfer zu beklagen: Ein 60 Jahre alter Mann und eine 85-Jährige sind bereits am vergangenen Wochenende ertrunken (wir berichteten). Am Montag kam schließlich eine Frau im Wörthersee in Velden ums Leben. Ein Deutscher (24) barg eine reglos im Wasser treibende Frau im Bereich Seecorso in Velden. Die alarmierten Polizeibeamten begannen sofort mit der Reanimation, die Rettungskräfte und die Besatzung des Rettungshubschraubers C11 führten die Maßnahmen fort. Trotzdem musste bei der 82-jährigen Deutschen der Tod festgestellt werden.
„Nicht nur Kinder zählen zur Risikogruppe, sondern auch ältere Menschen“, klärt Markus Bräuhaupt, der Kärntner Landesleiter der österreichischen Wasserrettung, auf. Die Ursache für den Tod im Wasser ist oft eine medizinische. „Es liegt selten daran, dass ältere Menschen nicht schwimmen können“, klärt der erfahrene Wasserretter auf.
Grundlegende Sicherheitsregeln beachten
Oft spielt der Kreislauf nicht mit, und wenn man dann in das kühle Nass springt, ohne dass sich der Körper an die Temperatur des Wassers gewöhnt hat, kann es passieren, dass der Kreislauf zusammenbricht. Hierbei legt Bräuhaupt ans Herz, die grundlegenden Sicherheitsregeln beim Baden einzuhalten.
Bei einem medizinischen Notfall am Land ist die Chance relativ groß, dass andere Menschen in der Nähe sind und Hilfe gerufen wird. Im Wasser sieht das ganz anders aus.
Markus Bräuhaupt, Kärntner Landesleiter der Wasserrettung
Er empfiehlt älteren Menschen, nicht alleine zu schwimmen, und wenn doch, jemandem Bescheid zu geben. Ebenso ist es nützlich, eine Schwimmboje mitzunehmen. „Diese schützt zwar nicht vor dem Ertrinken, man kann sich jedoch bei einem Notfall an ihr festhalten und auf Hilfe warten.“
Es ist auch hilfreich, dem Ufer oder einen Steg entlangzuschwimmen, um den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren oder die Möglichkeit zu haben, sich festzuhalten. „So konnten wir sogar jemandem am Sonntag im Strandbad Klagenfurt das Leben retten. Angst vor dem Wasser brauchen die Menschen nicht zu haben, denn das Schwimmen ist total gesund“, sagt Bräuhaupt.
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