Am Montagnachmittag kam es zu einem dramatischen Zwischenfall im südoststeirischen Fürstenfeld. Aufgrund eines technischen Defekts steckte ein Kleinkind in einem Auto fest – und das bei 30 Grad Außentemperatur. ÖAMTC, Rotes Kreuz und die Christophorus-Crew waren schnell zur Stelle.
Es muss ein Schock für die Mutter des erst wenige Monate alten Kindes gewesen sein: Nach einem Supermarkt-Besuch kehrte sie am Montag gegen 15.20 Uhr mit ihrer Tochter zum Parkplatz zurück. Sie öffnete die Fahrertüre, um den Schlüssel anzustecken, ehe sie die Kleine am Rücksitz hinter den Fahrersitz anschnallte. Doch dann ließ sich plötzlich keine der Türen mehr öffnen. Und das an einem Tag mit 30 Grad Außentemperatur!
Sofort alarmierte die Mutter die Einsatzkräfte – ÖAMTC, Rotes Kreuz und die Christophorus-Crew waren schnell zur Stelle. Für das Kleinkind herrschte Lebensgefahr, der Einsatz wurde zum Kampf gegen die Zeit. Innerhalb von 20 Minuten gelang es schließlich Pannenfahrer Bernhard Angerbauer, das kleine Mädchen zu befreien. Er knackte das Türschloss.
So geht man im Ernstfall vor
Einsätze wie diese sind im Sommer kein Einzelfall. „Pro Jahr gibt es in Österreich etwa 33.000 bis 35.000 Fahrzeugöffnungen“, berichtet ÖAMTC-Techniker Andrej Prosenc. Nur in wenigen hundert Fällen sind jedoch Personen oder Tiere im Auto gefangen. „In diesem Fall wird es nicht wie ein normaler Panneneinsatz gehandhabt, sondern selbstverständlich vorgereiht.“
Pro Jahr gibt es in Österreich etwa 33.000 bis 35.000 Fahrzeugöffnungen.
ÖAMTC-Techniker Andrej Prosenc
Der Experte empfiehlt, im Ernstfall allenfalls auch andere Einsatzkräfte zu alarmieren oder sogar selbst die Scheibe einzuschlagen – „sofern es keine Sicherheitsscheibe ist“. In weniger akuten Fällen können meist Feuerwehr oder ÖAMTC helfen, wobei die Pannenhilfe das Auto sogar ohne Beschädigungen öffnen kann. Sollte man einen Hund in einem überhitzten Auto entdecken, braucht es jedoch die Polizei: „Ein fremdes Auto können wir nicht knacken“, sagt Prosenc.
Kind wohlauf den Eltern übergeben
Im Fall des einjährigen Babys in Fürstenfeld konnte schlussendlich Entwarnung gegeben werden: Das Mädchen wurde im stabilen Zustand in einen klimatisierten Rettungswagen gebracht und erstversorgt. Die Notärztin stellte fest, dass die Kleine erschöpft, aber wohlauf war, und konnte sie ihren erleichterten Eltern übergeben.
Für das Team der ÖAMTC-Flugrettung markierte der Einsatz einen besonderen Moment: Es war bereits der 19.000. Einsatz seit der Inbetriebnahme des Notarzthubschraubers Christophorus 16 vor 20 Jahren.
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