Über eine Stunde lang hat Kreml-Chef Wladimir Putin (72) mit US-Staatschef Donald Trump (79) telefoniert. Laut dem russischen Präsidenten hält sein Land an seinen Zielen in der Ukraine fest, ist aber weiter an einer Verhandlungslösung interessiert.
In der pulsierenden Metropole Moskau ging am Donnerstag eine Ausstellung über die Bühne. Diese hatte die Sammlung neuer Ideen für die Zukunft zum Ziel. Mit dabei war Putin, dem es vor allem diverse Cremes angetan zu haben schienen. Und dann kamen große Worte: „Ich werde heute mit dem amerikanischen Präsidenten sprechen“, verkündete der Kriegsherr.
Russische Kosmetik-Artikel sollen auf den Markt
Eine Teilnehmerin erzählte dem Kreml-Chef, der selbst bekanntlich von Beauty-Behandlungen nicht abgeneigt ist, über die Kosmetik, die ihre Firma produziere – sie wolle damit den internationalen Markt erobern. Putin versicherte ihr begeistert: Er würde Trump anhand ihres Produkts vorschlagen, russische Schönheitspflege in den Vereinigten Staaten zu promoten. Das russische Staatsoberhaupt hatte es dann eilig. „Es ist mir unangenehm, ihn warten zu lassen, sonst ist er beleidigt“, meinte er über den US-Präsidenten.
Das stand auf der Agenda
Nach dem Gespräch der beiden Staatsoberhäupter schritt Putins Berater Juri Uschakow vor die Presse. Russland sei bereit, die Verhandlungen fortzusetzen. Die Führung in Moskau konzentriere sich weiterhin darauf, die „Grundursachen“ des Konflikts zu beseitigen, verkündete er.
Putin und Trump hätten auch den Iran sowie den Nahen Osten thematisiert. Zudem wolle man sich gegenseitig Filmproduktionen übermitteln, in denen die „traditionellen Werte“ gefördert würden. Die beiden versicherten einander, dass sie weiterhin miteinander im Gespräch bleiben wollten. Eine konkrete Debatte über ein persönliches Treffen habe es aber nicht gegeben. „Ich weiß nicht, wer als erster aufgelegt hat, aber die Letzten waren sicher die Dolmetscher“, erzählte Uschakow.
Ukraine tief besorgt
In Kiew löste das Gespräch angesichts der verstärkten russischen Luftangriffe und des Vorrückens der russischen Armee im Osten der Ukraine große Besorgnis aus. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte am Donnerstag, die „Zweifel“ an der weiteren Unterstützung der USA für Europa machten die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit über die EU und die NATO deutlich.
Trump will wohl auch mit Selenskyj sprechen
Es war das sechste öffentlich bekannte Gespräch zwischen den beiden Präsidenten seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus im Jänner. Unterdessen wird auch ein Telefonat zwischen dem US-Präsidenten und Selenskyj vorbereitet, wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus ukrainischen Regierungskreisen erfuhr. Es könnte demnach am Freitag stattfinden, dies hänge jedoch von den Terminplänen beider Staatsoberhäupter ab.
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