Schuld an allem ist der Paragraf 10, Absatz 6, den es in keinem anderen EU-Land gibt und der schwammiger nicht sein könnte. Er besagt: Wer einen außerordentlichen Beitrag leistet, der erhält den roten Reisepass mit dem goldenen Adler als Belohnung. Und dieser "außerordentliche Beitrag" kann ein kultureller Verdienst sein - prominente Beispiele sind Anna Netrebko oder Christoph Waltz -, aber auch ein finanzieller, zum Beispiel wenn sich jemand als Großinvestor für was auch immer profiliert.
Vorzüge von österreichsicher Staatsbürgerschaft aufgezeigt
Auf letztere Gruppe hat es wiederum jene Firma abgesehen, die jüngst vom Staat Malta mit dem Handel mit Staatsbürgerschaften beauftragt wurde. Auf ihrer Homepage beschreiben "Henley & Partner" detailliert die Vorteile einer rot-weiß-roten Staatsbürgerschaft - von der Schönheit Wiens über die Schengen-Reisefreiheit bis hin zum Hinweis, dass man als Österreicher leichter Schweizer werden könne - und versprechen gegen ein Honorar den Traum zu realisieren.
Doch kann eine Schweizer Beratungsfirma, die laut der Sprecherin erst nach ihrem Manager-Meeting in Miami ihre Niederlassung in Wien "angehen will", einfach mir nichts dir nichts mit unserer Staatsbürgerschaft handeln? Politikwissenschafter Gerd Valchars: "Zumindest bietet sie die Info an, dass dieser Spezialparagraf existiert."
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