„Krone“-Kommentar

Kaum einer kennt den Strompreis

Kolumnen
27.06.2025 06:00

Es ist wirtschaftlich eine extrem wichtige Zahl – und doch kennen ihn über 80 Prozent der Kunden nicht: Der Strompreis in Österreich ist ein Paradebeispiel für Intransparenz. Die Folge: Weil ihn nur wenige Kunden kennen, wechseln wenige den Anbieter (nur 4,5 Prozent). So lässt sich prächtig verdienen und unsere Strompreise liegen höher als anderswo.

Kein Wunder, dass sich jetzt die Bundeswettbewerbsbehörde einschaltet und überprüfen wird, wo und welche Absprachen es zwischen den Stromlieferanten geben könnte. „Was soll das“ blockt die Stromwirtschaft ab, es „gibt ja ohnedies 37 Anbieter“.

Ach wie toll. Nur sind die oft kreuzweise aneinander beteiligt, da kratzt man sich nicht die Augen aus. Mehr noch: Am schlimmsten ist die Art, wie die Stromanbieter kassieren.

Der E-Control-Vorstand Urbantschitsch hat das anhand eines Beispiels deutlich gemacht: Das ist so, als würde man täglich bei einem Bäcker einkaufen und der würde erst am Jahresende sagen, wie viel man genau zu begleichen hat. Da kann es böse Überraschungen geben und ein sparsameres Verhalten wird es auch nicht geben, wenn man gar nicht weiß, wie viel die Rechnung derzeit schon ausmacht.

Transparenz schaut anders aus. Die Energiewirtschaft hat bei uns noch eine Struktur aus der Nachkriegszeit. Vor 24 Jahren hat man „liberalisiert“ und man merkt nichts davon. Wie auch, wenn keiner den Strompreis kennt?

Porträt von Georg Wailand
Georg Wailand
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