Kritik an Kürzungen
Bill Gates: „Stehen vor globaler Gesundheitskrise“
Microsoft-Mitgründer Bill Gates übt einmal mehr heftige Kritik an den radikalen Kürzungen des amerikanischen Entwicklungshilfeprogramms USAID unter US-Präsident Donald Trump und malt eine düstere Zukunft: „Wir stehen vor einer globalen Gesundheitskrise.“
Die völlig überraschenden Maßnahmen hätten zur Entlassung von über 10.000 Mitarbeitern geführt. In manchen afrikanischen Ländern gebe es gar keine Mitarbeiter mehr, berichtete Gates am Dienstag während eines Treffens mit EU-Abgeordneten in Brüssel. „Es geht dabei nicht nur um Zahlen, sondern um echte Schicksale!“ Man nähere es sich einem Tiefpunkt. Es werde zwei bis fünf Jahre dauern, diese Entwicklungen umkehren zu können.
Nicht nur USA kürzen Gelder
Die USA hätten zwar die größten Kürzungen vorgenommen, ähnlich gingen aber auch andere Länder vor. Ausländische Hilfe sei insgesamt um mehr als 30 Milliarden Euro zurückgegangen. „Wir stehen vor einer globalen Gesundheitskrise – und anders als die Pandemie verdankt sich diese Krise dem Handeln der Menschen.“
Der US-Milliardär befürchtet, dass „wieder mehr Kinder sterben werden“. Es gebe in manchen afrikanischen Ländern keine Malaria-Netze oder keine Tuberkulose-Medikamente mehr, dafür steige die Gefahr von Unterernährung. „Wir sehen auch, dass das Pandemierisiko wächst, wenn wir zulassen, dass die Gesundheitssysteme in diesen Ländern kollabieren.“
Gates will bis Ende 2045 rund 172 Mrd. Euro spenden
Gates erinnerte an seine Ankündigungen, dass er die im Jahr 2000 gegründete Gates-Stiftung bis Ende 2045 schließen und in den kommenden 20 Jahren 200 Milliarden US-Dollar (rund 172 Mrd. Euro) spenden wolle. 35 Prozent der Stiftungsausgaben gingen in die Forschung, sagte Gates und lobte Europa auch für seine Forschungsausgaben als „beispielhaft“: „Sie können stolz sein!“ Es gehe nun darum, „die richtigen Prioritäten zu setzen, auch wenn die Mittel knapp sind“, sagte er und hinterließ den Mitgliedern des Entwicklungsausschusses, des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie und des Ausschusses für öffentliche Gesundheit des Europäischen Parlaments eine Botschaft: „Bleiben Sie Ihren Werten treu!“
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